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4. Familienkonferenz im Landkreis Fürth

Landrat Matthias Dießl begrüßt die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Unter dem Motto "Familie: stark! - Ideen und Konzepte für die Zukunft von Familien und Familienbildung" diskutierten ca. 125 Kommunalpolitiker, Fachleute und Interessierte.

Zudem erhielten die Teilnehmer Anregungen, wie entsprechende Projekte umgesetzt und in eine familienunterstützende Infrastruktur vor Ort eingefügt werden können.

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Impulsreferat der Diplompädagogin Melanie Mengel vom Institut für Familienforschung in Bamberg. Danach wurden in verschiedenen Workshops spezifische Themen zur Familienbildung praxisnah beleuchtet.

Landrat Matthias Dießl betonte zum Auftakt, dass der Landkreis Fürth mit vielen Partnern ein familienfreundliches Klima geschaffen habe, „auf das wir stolz sein können." Er erinnerte in diesem Zusammenhang an den kürzlichen Besuch der Bayerischen Familien- und Sozialministerin, die den Landkreis als Musterbeispiel im Bereich der Tagespflege für Kinder unter drei Jahren gelobt hatte.

Matthias Dießl hob hervor, dass im Landkreis alle Gemeinden zusammen mit dem Landkreis ein gemeinsames familienpolitisches Leitbild in die Realität umsetzen. „Dieses gemeinsame Handeln zeichnet unsere Familienfreundlichkeit aus und ist - wenn man in andere Regionen schaut - eine echte Besonderheit", so Dießl weiter.

Er dankte in diesem Zusammenhang den Kreisräten, Bürgermeistern und Gemeinderäten für dieses Einvernehmen im Rahmen des gemeinsam unterzeichneten Bündnisses für Familien.

So sei es gelungen, eine landkreisweite Gastkindervereinbarung für Kindergartenkinder einzuführen. Außerdem wurde die Antragstellung bei der Wohnsitzgemeinde abgeschafft, wenn eine Familie einen Tagespflegeplatz in Anspruch nehmen will.

„Hinzu kommt unser Runder Tisch Familie, der sich mit familiären Belangen auseinander setzt und beispielsweise darauf hingewirkt hat, dass wir jetzt einen einzigartigen Online-Familienatlas mit über 800 Einträgen im Internet anbieten können", verdeutlichte der Landrat.

Seit Juli erhalten Eltern ein Begrüßungspaket für Neugeborene. Abgerundet werde dies alles durch eine hervorragende Netzwerkarbeit der einzelnen Organisationen, Vereine und Ämter.

„Im Landkreis sind Familien in der Tat stark, das Motto der heutigen Konferenz trifft den Kern", zeigte sich Matthias Dießl zufrieden über die in den vergangenen Monaten erzielten Fortschritte in qualitativer und quantitativer Hinsicht.

Die jährliche Ausrichtung einer Familienkonferenz ist ebenfalls fester Bestandteil des gemeinsamen Bündnisses für Familie der Gemeinden und des Landkreises Fürth.

Die Diplompädagogin Melanie Mengel berichtete in ihrem Referat über das neue gesamtbayerische Familienbildungskonzept. Dieses zielt auf ein breit angelegtes, niedrigschwelliges Angebot an Familienbildung für alle Eltern ab. Eltern- und Familienbildung soll zu einem qualifizierten Bestandteil der Jugendhilfeplanung werden. Außerdem soll die Vernetzung vorangetrieben werden.

Im Anschluss an das Referat wurden in Kleingruppen sieben Projekte im Rahmen von Workshops dargestellt. Aus diesen konnten die Teilnehmer wertvolle Tipps mitnehmen.

Ein Praxisbericht zum Aufbau eines Unterstützungsnetzwerks für Alleinerziehende stellte die Stadt Fürth vor. Roland Baierl vom Referat Projektarbeit im Erzbischöflichen Ordinariat Bamberg berichtete über wirksame Prävention von Scheidung und Trennung durch verschiedene Kommunikationstrainings für Paare.

Andrea Böhrer stellte das junge Netzwerk frühe Kindheit im Landkreis Fürth (Koki) vor. Monika Rilk, die Regionalbeauftragte von Elterntalk im Landkreis Neumarkt, beschäftigte sich mit dem Thema „Elterntalk - Erziehungskompetenz von Eltern für Eltern stärken".

Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern wurde anhand eines Familienbildungsprojektes in der städtischen Kindertageseinrichtung in Stein dargestellt. Ein anderer Workshop gab Tipps, wie man Familienbildung niedrigschwellig und damit ganz im Sinne des gesamtbayerischen Familienbildungskonzeptes gestalten kann.

Schließlich stellten sich auch die Patendienste des Mütterzentrums Fürth zur Unterstützung von Familien vor.

In der Pause zwischen den Projektvorstellungen wurde ein Markt der Möglichkeiten angeboten, der zum Austausch und zur weiteren Impulsgebung beitrug.

Matthias Dießl dankte den Organisatoren, der Jugendhilfeplanung, sowie allen Referenten, die mit ihren vielen Beispielen aus der Praxis die Familienkonferenz wieder zu einem Ideenpool gemacht hätten. „Ich bin mir sicher, dass die Teilnehmer dadurch wertvolle Informationen an die Hand bekommen haben. Gerade durch die Praxisnähe ist unsere Familienkonferenz etwas Besonderes."

Folgende Präsentationen finden Sie hier:

Familienbildung in der Kinder-und Jugendhilfe –Vorstellung des Bayerischen Gesamtkonzepts

Familienbildung niedrigschwellig gestalten: Strategien und Beispiele

FAN Fürther Alleinerziehenden-Netzwerk