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Blickpunkt Eltern: Digitale Familienkonferenz

Das Video zur Familienkonferenz steht auf dem Landkreis Fürth-Youtube-Kanal zur Verfügung.

Bei der 14. Familienkonferenz sind die Eltern in das Blickfeld genommen worden. Unter anderem ging es um die Fragen: Wie können Eltern erreicht werden, um sie noch besser zu unterstützen?

Und welche Hilfestellungen können angeboten werden? Wegen der zugespitzten Pandemie-Lage fand die Veranstaltung rein digital statt und wurde auf Youtube live übertragen.

Landrat Matthias Dießl begrüßte die rund 100 Zuschauerinnen und Zuschauer mit einem Zitat: „Ein Leben mit Kindern ist immer stressiger und anstrengender als ohne Kinder, aber dafür auch viel glücklicher und schöner.” Das Zitat stamme von einer Mutter, die anonym bleiben wolle, so der Landrat.

Die Themen Familie und Bildung seien zwei Bereiche, die auch in den Aufgabenbereich des Landkreises fallen. „Wir sehen das aber nicht nur als Pflichtaufgabe an, sondern sind da auch mit Herzblut dabei”, betonte Matthias Dießl. Die Familienkonferenz sei dafür ein gutes Beispiel. Der Landkreis investiere daher sehr viel Geld in diesem Bereich. Der Landrat wies auf den Jugendhilfeplan hin, der viele Maßnahmen für die Familienbildung enthalte. Auch im Rahmen der Gesundheitsregionplus spiele das Thema Familie eine wichtige Rolle.

Der Landrat dankte dem Runden Tisch Familie im Landkreis unter Vorsitz von Bertram Höfer für die Vorbereitung der Familienkonferenz mit dem Titel „Blickpunkt Eltern” so-wie den Jugendhilfeplanerinnen Tabea Höppner und Anja Hartung. Schon seit einiger Zeit beschäftigt sich der Runde Tisch Familie mit der Fragestellung, wie Eltern im Landkreis Fürth noch besser erreicht und unterstützt werden können. Dr. Karl-Hermann Rechberg vom Institut für Praxisforschung und Evaluation (IPE) an der Evangelischen Hochschule Nürnberg gab dazu bei der Online-Veranstaltung viele sehr gute Anregungen vor allem in Richtung der Fachleute. Unter seiner Leitung wurde im Rahmen der Gesundheitsregionplus auch eine Bedarfsanalyse gemacht. Damit wollte der Landkreis herausfinden, wie es um die gesundheitlichen Angebote für junge Familien steht und wie diese ausgebaut oder optimiert werden können.

Der Experte ging vor allem der Frage nach, warum die Akteure der Familienbildung benachteiligte Familien besonders und gesondert betrachten sollten. Er ging dabei auf präventive Maßnahmen ein und machte deren Vorteil mit einer einfachen Rechnung deutlich: Nach Schätzungen des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen sind die Folgekosten von Kindeswohlgefährdungen 60 bis 160 Mal höher als die Kosten für präventive Angebote für Eltern und Kinder.

Dr. Karl-Hermann Rechberg schilderte, dass benachteiligte Familien eine Behörde oft als Bedrohung empfänden. So sollten in der Kommunikation das Jugendamt und die Angebote für Familien entkoppelt werden, riet der Fachmann. Insgesamt sei es ohne-hin schwerer, benachteiligte Familien mit Angeboten zu erreichen. Flyer, Broschüren oder Poster würden kaum wahrgenommen. Vor allem in den Grundschulen oder Kindertageseinrichtungen sollten daher die vielfältigen Angebote seitens der Fachkräfte angesprochen werden.

In Workshops wurden im zweiten Teil der Familienkonferenz verschiedene Schwer-punkte gesetzt. So ging es um die Frage, wie sozial benachteiligte Familien im Land-kreis Fürth wirklich mit Gesundheitsmaßnahmen erreicht werden können. Es wurde über die Erfahrungen, Herausforderungen und Innovationen während der Corona-Pandemie hinsichtlich der Unterstützung von Familien bei der Erziehung berichtet.

In einem weiteren Workshop hieß die Frage: „Wie können Erziehungspartnerschaften in der Kindertagesbetreuung gelingen?” Auch vorgestellt wurde mit „ELTERNTALK” ein Projekt, bei dem Eltern miteinander ins Gespräch kommen. Weitere Workshop-Themen waren „familienfreundliches Wohnen im Landkreis“ und „Verstehen die mich eigentlich – In einer aktiven Auseinandersetzung mit einer respektvollen und wert-schätzenden Haltung hin zu Zielformulierungen.“ Auf Youtube kommentierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Veranstaltung sehr positiv. Vor allem die zahlreichen fachlichen Inhalte kamen sehr gut an.