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Bund Naturschutz, FürthNatur und Landkreis Fürth starten Aktion für neue Blühflächen

Landrat Matthias Dießl besichtigte gemeinsam mit Bund Naturschutz, FürthNatur und der Regionalinitiative eine Blühfläche des Projekts Blühpatenschaften. Foto: Roland Beck

Im April 2022 fiel der Startschuss für das Projekt Blühpatenschaften im Rahmen der Regionalinitiative „Gutes aus dem Fürther Land“, das vom Landkreis Fürth, Bund Naturschutz und dem Verein FürthNatur e.V. initiiert wurde.

Landrat Matthias Dießl konnte sich nun mit weiteren Initiatoren und Vertretern der Regionalinitiative beim Besuch einer Blühfläche ein Bild vor Ort machen.

„Ich freue mich, dass das Projekt so gut angelaufen ist und dass bereits Spenden in vierstelliger Höhe eingegangen sind“, so Landrat Matthias Dießl und weiter „mit jeder Spende, egal in welcher Höhe, unterstützt man eine Blühpatenschaft.“

Nach dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ im Jahr 2018, wuchs das Interesse der Bevölkerung an solchen Projekten und Angeboten. Dies schlägt sich auch im Zuspruch des Projektes im Fürther Landkreis nieder. Im Zeitraum April bis Juli 2022 gingen insgesamt 14 Spenden in Summe von 1.371,73 € ein.

Schnell wurde mit Hilfe des Vereins FürthNatur e.V. ein Landwirt gefunden, der die erste Fläche für das Blühpatenschaft-Projekt angelegt hat. Auf rund 0,44 ha wurde Mitte Mai eine sogenannte Veitshöchheimer Blüh- und Bienenmischung ausgesät. Die Zusammensetzung des Saatgutes ist extra an die Fränkischen Regionen angepasst.

Aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit kurz nach der Aussaat, hat sich die Fläche bisher nur zum Teil zufriedenstellend entwickelt und bietet bisher noch kein buntes Blütenmeer fürs Auge. Nichts destotrotz ist die Fläche ökologisch wertvoll – für den Betrachter derzeit aber eher unscheinbar.

Eine weitere Fläche, die der Verein FürthNatur bereits 2019 angelegt hat, entwickelt sich dagegen prächtig. Aufgrund des bereits vierten Standjahres findet man auf dieser Fläche nur noch eine Pflanzenpopulation von mehrjährigen Pflanzen. Die ein und zweijährigen Pflanzenbestände verschwinden meist schon nach dem ersten Jahr nach der Ansaat. Das macht die Fläche in der Zusammensetzung zwar weniger bunt, deswegen aber nicht weniger nützlich. Viele Insekten finden hier im Sommer Nahrung, Bodenbrüter oder kleine Säugetiere finden Zuflucht im dichten Bewuchs der Fläche. Auch wenn die Fläche verblüht, und für den Betrachter im ersten Augenblick wenig attraktiv erscheint, ist sie sie ein wichtiger Rückzugsort für diverse Feldbewohner. Insektenlarven überwintern in den vertrockneten Pflanzenbeständen, Säugetiere bietet die Fläche ein Versteck und Vögel fressen die Samenstände ab.

Wie oft eine Neuansaat einer Blühfläche notwendig ist, muss individuell entschieden werden. Die im Frühjahr 2022 neu angelegte Fläche benötigt vielleicht schon im Jahr 2023 eine Nachsaat, während die Fläche aus 2019 seit vier Jahren ohne Pflege ausgekommen ist.

Die Kosten für das Anlegen einer Blühfläche setzen sich aus 375 €/ha für das Saatgut und 465€ /ha Maschinen- und Personalkosten für die Bodenbearbeitung und Aussaat zusammen. Auch wenn die Fläche nicht mehr für die Produktion genutzt wird, so entstehen dem Landwirtschaftlichen Betrieb trotzdem Kosten in Höhe von rund 1200 €/ha und Jahr, aufgrund der entgangenen Erlöse durch beispielsweise den Anbau von Getreide.

Diese gesamten Kosten werden mit den Spendengeldern gedeckt, die zu 100% in Ansaat und den Erhalt der Blühflächen fließen.

Die Initiatoren des Projektes Blühpatenschaften bedankt sich bei allen die bereits eine Spende überwiesen haben sehr herzlich, und hofft in Zukunft weitere Flächen anlegen zu können – für einen bunten blühenden Landkreis- im Einklang der heimischen Landwirtschaft und Naturschutz.