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Das Allroundtalent für Topf und Pfanne: Kartoffeln aus regionalem Anbau

v.l.n.r. Bettina Hechtel, Gerhard Schöner, Landrat Matthias Dießl, Doris Greul-Leuzmann und Horst Krehn sind begeistert von der Vielseitigkeit der tollen Knolle.

Erdapfel, Grundbirne, Äbiern: Es gibt die unterschiedlichsten Namen für die Kartoffel. Bei einem gemeinsamen Kochen in der Küche der Landwirtschaftsschule Fürth erfuhr Landrat Matthias Dießl viele faszinierende Eigenschaften über Kartoffeln.

Gemeinsam mit Kreisbäuerin Bettina Hechtel und Horst Krehn, Amtsleiters Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, wurden verschiedene Gerichte mit regionalen Kartoffeln zubereitet. Doris Greul-Leuzmann, Ernährungsfachfrau des Bayerischen Bauernverbandes, und Anna Brochloß-Gerner von der Landwirtschaftsschule leiteten den Landrat sowie weitere Teilnehmer mit viel Fachwissen an. Die frischen Kartoffeln stammten direkt von den Landwirtschaftsbetrieben Tresch aus Roßtal und Lämmermann aus Hiltmannsdorf.

Mit rund 40 000 Hektar ist Bayern nach Niedersachsen das zweitgrößte deutsche Kartoffelland. In nahezu ganz Bayern wachsen beste Kartoffeln heran und sorgen für eine regionale Versorgung mit der tollen Knolle. Das Logo „Bayerische Kartoffel“ steht dabei für Qualität und Herkunft aus Bayern. Alle Kartoffeln oder Kartoffelprodukte, die dieses Logo tragen, sind in Bayern gewachsen und sortiert und abgepackt oder zu Spezialitäten verarbeitet worden. Nur wenn alle Schritte in Bayern erfolgen, darf dieses Logo verwendet werden.

“Ganz frisch erhalten die Verbraucher regionale Kartoffeln aus dem Landkreis Fürth natürlich in den Hofläden”, sagte Landrat Matthias Dießl. Kartoffeln seien günstig, schmackhaft, bekömmlich und gesund. Und wie sich bei dem gemeinsamen Kochen zeigte, sind Kartoffeln zum Kochen und Genießen ein Allroundtalent.

Im Landkreis Fürth stehen aktuell etwa 43 Hektar Kartoffeln im Anbau. In der Stadt Fürth ist der Anbau von Knollen etwas stärker. Die Anbauflächen sind seit Jahren relativ konstant. Sie verteilen sich auf mehrere landwirtschaftlichen Betriebe, die im Durchschnitt etwa 0,5 bis 0,7 Hektar Kartoffeln anbauen. Die meisten Betriebe vermarkten direkt ab Hof. Das Hauptsortiment liegt im Bereich mittelfrühe bis mittelspäte Speisesorten, wie etwa festkochende DITTA sowie vorwiegend festkochende KRONE. Mehlige Sorten wie Melody sind bei Verbrauchern wenig gefragt.

“Im Trend liegen rotschalige Speisesorten wie Laura”, erläuterte Bettina Hechtel. “Für Feinschmecker bereitet die alte Kartoffelsorte Bamberger Hörnla eine wahre Gaumenfreude”, ergänzte sie.

Schon Goethe wusste: „Morgens rund, mittags gestampft, abends in Scheiben, dabei solls bleiben!”. Auch in der Schulküche in Fürth wurden Kartoffeln in ganz unterschiedlichen Varianten verarbeitet. Der Landrat wies darauf hin, dass - anders als etwa beim Spargel - regionale Kartoffeln das ganze Jahr verfügbar sind. Den Start macht die Frühkartoffel ab Mitte Juli. Im Anschluss folgt die Haupternte bis Ende Oktober.

Dank professioneller Lagertechnik ist es möglich, die Ernte nahezu bis zur nächsten Frühkartoffelsaison zu lagern und so stets Kartoffeln anzubieten.
Festkochende Sorten haben einen geringeren Stärkegehalt. Beim Kochen platzen diese nicht auf und bleiben in Form. Sie haben eine feste und feinkörnige Konsistenz mit Biss. Dadurch eignen sie sich sehr gut für Kartoffelsalat oder Pell- und Bratkartoffeln.

Kartoffeln sind gesund: Insgesamt elf verschiedene Vitamine und 15 verschiedene Mineralstoffe machen aus der Kartoffel einen wichtigen Vitaminlieferanten für das tägliche Leben. Viele wichtige Inhaltsstoffe befinden sich dicht unter der Schale. Sie bewahrt daher den Nährstoffgehalt und steigert den Ballaststoffanteil der Kartoffel. Gut gesäubert kann die Schale mitgegessen werden.

“Augen und grüne Stellen an der Kartoffel sollten großzügig weggeschnitten werden”, so der Rat von Doris Greul-Leuzmann. Neben Stärke enthalten Kartoffeln hochwertiges Eiweiß und viele Vitamine sowie Mineralstoffe. Der Hauptbestandteil mit knapp 80 Prozent ist Wasser, deshalb ist die Kartoffel ein energiearmes Lebensmittel. 100 g Kartoffel enthalten nur 70 kcal.

Kartoffeln enthalten zwischen 10 und 20 Prozent Stärke. Die Kartoffelstärke wird durch das Kochen aufgeschlossen und so vom Körper verwertet. Dann ist sie leicht verdaulich und liefert Energie in Form von Zucker. Der Eiweißgehalt ist mit rund zwei Prozent relativ gering, dennoch handelt es sich beim Kartoffeleiweiß um ein sehr hochwertiges Eiweiß. Kartoffeln haben einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt, vergleichbar mit Äpfeln. Daneben enthalten Kartoffeln noch viele weitere Vitamine, die der Körper täglich benötigt.

Landrat Matthias Dießl bedankte sich für die vielen Informationen. Nach der Arbeit in der Küche ließen sich alle Teilnehmer die leckeren Kartoffel-Gerichte schmecken. Wo gibt es die Kartoffeln zu kaufen? Ganz einfach, nämlich direkt beim Erzeuger auf den Bauernhöfen in Stadt und Landkreis Fürth. Einfach den Schildern „Kartoffeln zu verkaufen“ folgen.