Diese Boxen retten Leben: Landkreis und Lions Clubs starten Projekt “SOS-Notfallboxen”
Die Lions Clubs Cadolzburg, Zirndorf und Zirndorf-Franconia haben sich in Kooperation mit dem Landkreis Fürth bereit erklärt, für die Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises Fürth zunächst 5000 Dosen zu stiften, die im Ernstfall Leben retten können.
Bei einem Notfall zählt jede Sekunde. Wenn der Notarzt kommt oder die Rettungssanitäter, lässt sich oft nicht sofort klären, welche Medikamente der Patient nimmt, wer der Hausarzt ist oder ob Allergien bestehen. Diese Infos befinden sich in der Notfallbox, die im Kühlschrank aufbewahrt wird. Durch diesen einheitlichen Ort wissen Retter sofort, wo sie nachschauen müssen, um eine solche Dose zu finden. Durch einen zusätzlichen Aufkleber an der Wohnungs-/Hauseingangstür und einem zweiten an der Kühlschranktür erfahren die Helfer ebenfalls, dass eine SOS-Notfallbox vorhanden ist und wo sie zu finden ist.
“Das Angebot richtet sich an alle Menschen, die Zuhause leben, insbesondere auch an alleinstehende ältere Menschen”, sagte Landrat Matthias Dießl bei der Vorstellung des Projekts. Er dankte den Lions für die “großartige Unterstützung”. „Mein Dank gilt aber auch den Seniorenräten im Landkreis sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Haus, die die Dosen bestückt haben.“
“Alle Rettungsdienste im Landkreis wurden bereits über das Projekt informiert. Wir danken dem Landratsamt für die Kooperation und hoffen, dass wir damit viele Leben retten können”, betonte der Präsident des Lions-Clubs Zirndorf, Ulrich Kohler. Jobst Dentler, Vize-Präsident des Lions Clubs Cadolzburg und Dr. Ekkehardt Bismarck, Präsident des Lions Club Zirndorf-Franconia, konnten dem nur zustimmen.
Wie Matthias Dießl erläuterte, hatte die zweite landkreisweite Seniorenbefragung ergeben, dass knapp ein Viertel der Senioren über 65 Jahre im Landkreis Fürth in einem Ein-Personen-Haushalt lebt. Mit zunehmendem Lebensalter steige der Anteil der Alleinlebenden - bei den hochbetagten Senioren ab 80 Jahren seien es bereits fast 39 Prozent der Altersgruppe, die alleine zu Hause wohnen. “Nicht immer sind hier kurzfristig Bezugspersonen vorhanden, die im Notfall zur Verfügung stehen und die Fragen der Retter beantworten können”, veranschaulichte der Landrat. “Ziel der SOS-Notfallboxen ist es, dass Polizei, Rettungsdienste und Ersthelfer alle wichtigen Informationen über den Patienten wie beispielsweise Hinweise über aktuelle Medikation oder Kontaktpersonen auf einen Blick vorfinden und entsprechend agieren können”, ergänzte er.
Der Landkreis Fürth unterstützt das Projekt logistisch sowie durch die Produktion des Doseninhalts. Die Landkreismittel kommen aus den Überschüssen der Seniorenmesse, “die dadurch wieder sinnvoll in den Landkreis zurückfließen”, wie der Landrat betonte. Auch auf der diesjährigen Landkreismesse „Lebensfroh mit 60plus“ am 16. November sollen die Notfallboxen kostenlos verteilt werden - dann möglicherweise schon in zweiter Auflage.
Die Notfallbox ist ab sofort kostenlos im Landratsamt Fürth in den Dienststellen Fürth und Zirndorf sowie über die Seniorenvertretungen und viele ambulante Pflegedienste erhältlich. Weitere Informationen gibt es im Internet unter notfallboxen.landkreis-fuerth.de
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