| AAA | Drucken

Freistaat und Kommunen fordern Beteiligung des Bundes an U-Bahn-Verlängerung nach Stein

„Die Stadt Stein braucht eine U-Bahn-Anbindung!" Darin waren sich alle Beteiligten - Staatsminister Joachim Herrmann, Bayerns Verkehrsstaatssekretärin Katja Hessel, Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, Fürths Landrat Matthias Dießl, Steins Erster Bürgermeister Kurt Krömer und VGN-Geschäftsführer Prof. Dr. Willi Weißkopf – bei einem gemeinsamen Gespräch in München einig.

Gemeinsames Ziel müsse es nun sein, ein tragfähiges Finanzierungskonzept für die Verlängerung der U2 nach Stein unter Einbeziehung von Bund, Land, Stadt und Landkreis zu entwerfen.

Verkehrsstaatssekretärin Hessel sagte zu, rasch konkrete Verhandlungen mit dem Bund aufzunehmen und zu versuchen, diesen von der Notwendigkeit und der Wirtschaftlichkeit des Projekts zu überzeugen. „Eine tragfähige Finanzierung ist nur dann möglich, wenn auch der Bund mitmacht", stellte Hessel fest. Im Gespräch ist ein Bundesanteil von möglichst 60 Prozent.

Joachim Herrmann und Katja Hessel vereinbarten, zu gegebener Zeit auch eine Sonderfinanzierung durch den Freistaat zu prüfen. Denn darin sind sich Landrat Dießl und Bürgermeister Krömer, die sich die restlichen Baukosten teilen sollen, einig: Ohne einen hohen Sonderzuschuss durch das Land kann die U-Bahn-Verlängerung nicht gestemmt werden.

Die Stadt Stein leidet unter dem starken Verkehr auf der B14. Eine Ortsumgehung ist aber kaum realisierbar. Wie VGN-Geschäftsführer Weißkopf erläuterte, könnte eine U-Bahn die Probleme deutlich verringern: „Zehn Prozent weniger Verkehr und die Staus sind Geschichte."

OB Maly bestätigte: „Röthenbach hat im Vergleich zu anderen U-Bahn-Endhaltestellen sehr viele Fahrgäste. Das zeigt, dass viele Pendler gerne schon vor dem Nürnberger Stadtgebiet zusteigen würden, um ins Zentrum zu gelangen. Eine Verlängerung der U2 bringt deshalb nicht nur der Stadt Stein und dem Nürnberger Stadtteil Röthenbach Entlastungen vom Autoverkehr, sondern hat Vorteile für das ganze Nürnberger Umland."

Staatssekretärin Katja Hessel muss nun das Bundesverkehrsministerium davon überzeugen, dass die U-Bahn-Verlängerung ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis aufweist. Dazu muss der Bund anerkennen, dass die Verlängerung als Bestandteil der gesamten U-Bahn-Strecke bis zum Plärrer betrachtet wird.

Eine Übernahme von Betriebskosten durch den Freistaat ist laut Verkehrsministerium nicht möglich. Diese müssten der Landkreis Fürth, die Stadt Nürnberg und die Stadt Stein eigenständig aufbringen. Die Entscheidung zur Übernahme von Bau- und Betriebskosten liegt jeweils bei den städtischen und Kreisgremien.