Freiwillige Feuerwehr Weiherhof übernimmt Dekon-P Fahrzeug
Ein neues Einsatzfahrzeug steht ab sofort bei der Freiwilligen Feuerwehr Weiherhof für den Katastrophenfall bereit: Der Landkreis Fürth verfügt nun über ein sogenanntes “Dekontaminationsfahrzeug - Personen”. Es kommt bei der Freisetzung von chemischen, biologischen und radioaktiven Stoffen zur Grobreinigung (Dekontamination) von Personen zum Einsatz. Es handelt sich um ein Fahrzeug für den Zivil- und Katastrophenschutz, dessen Beschaffung durch den Bund erfolgte.
Landrat Matthias Dießl konnte deshalb auch Bundesminister Christian Schmidt begrüßen, der als Vertreter der Bundesregierung das Fahrzeug offiziell übergab. “Wir hoffen natürlich, dass dieses Fahrzeug nie gebraucht werden wird, aber wir sind damit für den Katastrophenfall gerüstet”, sagte der Landrat.
Bundesminister Christian Schmidt unterstrich seitens der Bundesregierung den Bedarf und zeigte sich sehr erfreut über die Zuteilung des neuen, modernen Fahrzeuges aus der ergänzenden Ausstattung des Bundes für den Katastrophenschutz der Länder. „Es ist mir überaus wichtig, dass die Freiwillige Feuerwehr in Weiherhof eine zeitgemäße und qualitativ hochwertige Ausstattung für die Belange des Katastrophenschutzes aus Mitteln des Bundes erhalten hat“, betonte der Minister.
Dabei hob Schmidt die Wichtigkeit eines gesicherten Potentials an Einsatzkräften für Schades- und Großeinsatzlagen sowie Katastrophen für die Region hervor. Abschließend wünschte er den Feuerwehrangehörigen allzeit gute Fahrt mit dem neuen Fahrzeug und stets eine gesunde Rückkehr von den Einsätzen.
Die Anschaffungskosten des Fahrzeugs samt Beladung in Höhe von 217.000 Euro sowie Unterhalt und Wartung finanziert das Bundesamt für Katastrophenschutz. Der Gerätewagen wird von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Weiherhof betrieben. Der Landrat dankte den Freiwilligen, die dafür eigens aufwendig geschult werden. “Sie nehmen damit sehr hohe Anforderungen an die Ausbildung auf sich, vielen Dank. Ebenfalls danke ich der Stadt Zirndorf, dass das Fahrzeug bei der Freiwilligen Feuerwehr untergebracht werden kann.“
Auf dem Fahrzeug befindet sich keine feuerwehrtechnische Beladung zur Brandbekämpfung oder technischen Hilfeleistung, jedoch umfangreiches Material zum Aufbau und Betrieb eines Dekontaminationsplatzes. Die Beladung des Fahrzeuges besteht im Wesentlichen aus Duschzelt, Stromerzeuger, zwei 1000-Liter-Wannen, Durchlauferhitzer (Öl/Diesel), Falttanks zum Auffangen des kontaminierten Wassers, Heizlüfter, Aufenthaltszelt mit Beleuchtung und Waschmaterial.
Mit dieser Ausrüstung kann ein Dekontaminationsplatz errichtet werden. Das Duschzelt kann aufgeblasen werden. Darin können die Einsatzkräfte mit 40 Grad warmem Wasser von außen durch Grifflöcher abgebraust und mit Bürsten geschrubbt werden. Danach können sie ihren Schutzanzug ausziehen. Ein starker Luftstrom sorgt dann dafür, dass auch kleinere Partikel entfernt werden. Danach können sich die Feuerwehrleute normal duschen.Im letzten Zelt ziehen sich die Einsatzkräfte wieder an. Während des Duschvorgangs wird mit einem Messgerät untersucht, ob die Grenzwerte der Strahlenbelastung eingehalten wurden.
Der Gerätewagen Dekontamination Personal rückt oft im Gefahrstoffzug mit dem Gerätewagen Gefahrgut aus. Er kann nicht allein operieren, ist jedoch Bestandteil des ABC-Dienstes im Katastrophenschutz. In der Praxis kommen spezielle Dekontaminationsfahrzeuge jedoch relativ selten zum Einsatz, da bei den meisten Gefahrgutunfällen fast immer eine behelfsmäßige Dekontamination (zum Beispiel
„Not-Dekon“) ausreichend ist. In manchen Feuerwehren werden sie allerdings wie ein Lastkraftwagen für Transportzwecke eingesetzt.
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