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Gutes aus dem Fürther Land besucht Landkreis-Ölquelle

Landrat Matthias Dießl und Rainer Tiefel bei der Präsentation des Rapsöls

Die Mitglieder der Regionalinitiative “Gutes aus dem Fürther Land” haben zusammen mit Landrat Matthias Dießl die Rangau Rapsölmühle in Roßtal besichtigt.

Dort wird eine echte lokale Spezialität produziert: “Mit dem kaltgepressten Rapsöl aus Roßtal hat „Gutes aus dem Fürther Land“ ein lokales Qualitätsprodukt vom Anbau bis hin zur Abfüllung”, freute sich Matthias Dießl.

Geschäftsführer Rainer Tiefel berichtete den Besuchern viel Wissenswertes über die Ölquelle des Landkreises. Vor sieben Jahren wurde der Betrieb gestartet. Aktuell werden etwa 1000 Tonnen Rapssaat pro Jahr verarbeitet. Im Landkreis wird auf mehr als 700 Hektar Ackerfläche Raps angebaut.

Tiefel zeigte bei dem Rundgang, wie der Raps gepresst und gefiltert wird. Die Mühle ist im Gebäude einer früheren Kartoffelschnaps-Brennerei untergebracht.

„Unser kaltgepresstes Rapsöl ist sehr gesund”, sagte Tiefel. Es sei ein hochwertiges und cholesterinfreies Speiseöl mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Für den Körper ist das nach Meinung von Experten besser als das Olivenöl.

Neben der Verwendung als Speiseöl wird Rapsöl auch als Futteröl in der Tierfütterung und im industriell-technischen Bereich als Kraft- und Heizstoff genutzt.

Damit schließt sich der regionale Kreislauf bei der regionalen Energieerzeugung von Wärme und Strom in Blockheizkraftwerken. Für die Rapsölmühle ist durch diese Abnehmer eine gewisse Grundauslastung gesichert.

Der Energieinhalt von einem Liter Rapsölkraftstoff entspricht dem Energieinhalt von 0,97 Liter Dieselkraftstoff. Als Rückstand bei der dezentralen Ölgewinnung fällt als Nebenprodukt Presskuchen an. Dieser stellt aufgrund des Proteingehaltes ein hochwertiges eiweißhaltiges Energiefuttermittel als Ersatz für importiertes Sojaschrot speziell in der Rinderfütterung dar.

Der Verkauf des Rapsöls als Treibstoff war der ursprüngliche Gedanke, die Mühle in Betrieb zu nehmen. Vor allem Palmöl-Importe aus dem Ausland haben diesen Verwendungszweck in Verruf gebracht, so dass eine politische Kehrtwendung bezüglich der Energiesteuerfreiheit den Absatz einbrechen ließ. So musste auch die Rangau Rapsölmühle umdenken.

Tiefel berichtete von den vielen Höhen und Tiefen, die die Mühle in den letzten sieben Jahren bereits erlebt hat. Der Landrat dankte Tiefel und seinem Team, dass die Mühle dennoch nicht aufgegeben wurde. “Denn wir haben hier immerhin ein Produkt, das wirklich für einen perfekten regionalen Kreislauf steht - von der Herstellung bis zum Verbrauch.”

Die Vermarktung des regional erzeugten Speiseöls soll nach Tiefels Vorstellung weiter ausgebaut werden. Der besondere Pluspunkt des Rapsöls, bei dem das Olivenöl passen muss, ist ein relativ hoher Anteil an Alpha-Linolensäure, einer für Herz und Kreislauf günstigen Omega-3-Fettsäure. Rapsöl ist zudem Vitamin-E-reich, welches im Körper schädliche, krebsauslösende Radikale bekämpft.

Der sekundäre Pflanzenstoff Lutein in Rapsöl wirkt ebenfalls als Radikalfänger. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt die maßvolle Verwendung von Rapsöl zum Dünsten, Kochen und im Salat. Wer überwiegend sitzt, sollte aber maximal 30 Prozent der Nahrungsenergie aus Fett aufnehmen.

Das regional hergestellte Rapsöl ist bei zahlreichen Direktvermarktern und Verkaufsstellen im Landkreis Fürth erhältlich, siehe auch www.rangau-rapsoel.de.

Landrat Matthias Dießl: "Wer mit dem Landkreis-Rapsöl kocht, tut nicht nur seinem Körper etwas Gutes, sondern unterstützt zugleich die regionale Herstellung."