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“Gutes aus dem Fürther Land” informierte sich über Trinkwasserversorgung im Landkreis

Die Mitglieder der Regionalinitiative “Gutes aus dem Fürther Land” haben zusammen mit Landrat Matthias Dießl das Wasserwerk der Dillenberggruppe in Wintersdorf besichtigt.

Der Wasserzweckverband versorgt rund 65 000 Einwohner des Landkreises Fürth und der Nachbarlandkreise Ansbach und Neustadt a.d.Aisch - Bad Windsheim mit Trinkwasser.

Die Gruppe traf sich am Wasserwerk in Wintersdorf und fuhr von dort aus zu einem nahe gelegenen Brunnen, der momentan saniert wird. Vorstand Lothar Birkfeld, Betriebsleiter Utz Emme (Dipl.-Ing. Bau) und Geologe Matthias Wick berichteten über die umfangreichen Aufgaben und anstehenden Baumaßnahmen des Zweckverbandes sowie die geologischen Besonderheiten im Landkreis Fürth.

Die zentrale Aufgabe des Zweckverbandes zur Wasserversorgung Dillenberggruppe ist es, die Trinkwasserversorgung in seinem Verbandsgebiet bis zum Letztverbraucher zu sichern und angeschlossene Weiterverteiler zu beliefern. Die qualitative Beschaffenheit des abgegebenen Trinkwassers hat hierbei einwandfrei zu sein und muss den strengen gesetzlichen, sowie gesundheitlichen Anforderungen der Trinkwasserverordnung entsprechen.

Hierzu werden die gemeinsamen Wasserversorgungsanlagen in den Bereichen Gewinnung, Aufbereitung, Speicherung und Verteilung einschließlich der Ortsnetze betrieben, unterhalten und auch erweitert.

„Die Bereitstellung von Wasser ist eine wesentliche kommunale Aufgabe und muss auch zukünftig zur Sicherstellung der Qualität in kommunaler Hand bleiben”, betonte Landrat Matthias Dießl. Das Thema Wasserver- und entsorgung wurde bereits aus den Richtlinien der EU-Dienstleistungskonzession ausgeschlossen. Die kommunalen Spitzenverbände, wie z. B. der Bayerische Landkreistag, fordern auch  in  den Verhandlungen zum EU-Freihandelsabkommen, dass dieses Thema weiterhin ein wesentlicher Baustein kommunaler Daseinsvorsorge bleibt.

Wie die Teilnehmer erfuhren, fördert der Wasserzweckverband aus 17 Brunnen circa zwei Millionen Kubikmeter Wasser und betreibt unter anderem zwei Aufbereitungsanlagen, fünf Hochbehälter und diverse Pumpstationen. Als Grundlage der hervorragenden Trinkwasserqualität der Dillenberggruppe und überhaupt aller Wasserversorger in Deutschland nannten die Experten die Trinkwasserverordnung mit ihren wohl weltweit strengsten Grenz- und Vorsorgewerten und die DIN 2000.

Der Zweckverband verteilt circa 2,9 Millionen Kubikmeter Trinkwasser im Jahr bzw. beträgt die durchschnittliche Tagesabgabe 8 Mio. Liter, was einem Volumen von 8.000 m3 entspricht. Der Großteil davon wird aus eigenen Brunnenanlagen gefördert. Rund 600.000 Kubikmeter Trinkwasser werden von der Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum dazugekauft - dieses Wasser dient grundsätzlich nur der Versorgung der Stadt Oberasbach.

Im Wasserwerk Gonnersdorf wird das Rohwasser der Brunnen entsäuert. Im Wasserwerk Wintersdorf werden die Wässer aus den Fassungsgebieten Wintersdorf und Ammerndorf belüftet und im Rahmen der Enteisenung und Entmanganung über offene Filterbecken aufbereitet. Der Zweckverband speichert sein Trinkwasser in insgesamt sechs Hochbehältern mit einer Gesamtkapazität von 12.800 Kubikmetern.

In den Jahren 2009 bis 2013 wurden rund 8,7 Millionen Euro investiert. Auch in den kommenden Jahren stehen noch Ausgaben für Ortsnetzleitungen, Grundwasser-messstellen und Modernisierungsmaßnahmen an.
Die geforderten Untersuchungen des Trinkwassers werden von der Dillenberggruppe sogar über den definierten Umfang hinaus durchgeführt. Die Entnahme der Proben erfolgt auf dem gesamten Weg des Wassers, im Wassereinzugsgebiet, an den Brunnen, im Wasserwerk, an den Übergabestellen und Hochbehältern. Eine weitreichende durchgeführte Trinkwasseranalyse ist immer aktuell auf der Homepage der Dillenberggruppe abrufbar.

Wer übrigens denkt, je weniger Inhaltsstoffe das Trinkwasser enthält, umso besser, liegt falsch. “Unser Trinkwasser enthält lebensnotwendige Mineralien und Salze, wie zum Beispiel Calcium und Magnesium, die fälschlicherweise als „Kalk im Trinkwasser“ ein schlechtes Image genießen”, erklärte Betriebsleiter Utz Emme. Mit einem Preis von momentan 1,14 Euro für 1000 Liter trinkbares Wasser liege dieses „Lebensmittel“ gegenüber anderen Getränken in einem unschlagbar günstigen Preisgefüge.

Im Bild oben rechts: Kreisbäuerin Bettina Hechtel; Regionalgärtnereien Gerhard Schöner; Teichgenossenschaft MdL a.D. Günter Gabsteiger; Kreishandwerkerschaft Thomas Mörtel; Landrat Matthias Dießl; Bund Naturschutz Kreisgruppe Fürth Land Sabine Lindner; Lothar Birkfeld, Vorstand Zweckverband zur Wasserversorgung Dillenberggruppe; Bürgermeister Bernd Obst, Cadolzburg; Kreisobmann Siegfried Tiefel