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"Gutes aus dem Fürther Land": Kartoffeln auf die Pelle gerückt

Familie Hornig mit Landrat Matthias Dießl (3.v.r.); Cadolzburgs 1. Bürgermeister Bernd Obst (re.); Herr Wolfgang Krehn, Leiter des Landwirtschaftsamtes Fürth (4. v. l.); Kreisobmann Siegfried Tiefel (3.v.l.) und Kreisrätin Ingrid Wendler-Aufrecht (2.v

Die Regionalinitiative „Gutes aus dem Fürther Land" besuchte im Rahmen ihrer fünften Jahresveranstaltung den Landwirtschaftsbetrieb der Familie Hornig in Cadolzburg und nahm die "Knolle" unter die Lupe.

Kulturpflanze

Seitdem die Kartoffel im 18. Jahrhundert importiert wurde, gehört sie neben Mais, Weizen und Reis zu den vier wichtigsten Kulturpflanzen. „Kartoffeln sind Nahrungsmittel der Zukunft, da sie bei Flächenknappheit ausreichend Ertrag bringen und somit viele Menschen mit wenig Fläche ernährt werden können", unterstrich Landrat Dießl die wichtige Funktion der Kartoffel.

Der Kartoffelanbau auf leichten, oft nährstoffarmen Sandböden bringt im Vergleich zu Feldfrüchten, wie beispielsweise Getreide, zufriedenstellende Erträge und ist deshalb auf diesen Flächen nicht mehr wegzudenken.

Die Kartoffel im Landkreis Fürth

Infolge des heißen Juli 2010 wurden die Kartoffelbestände im Landkreis Fürth bewässert, um eine ausreichende Sortierung und Größe zu gewährleisten.

Neben dem Frischmarkt wird die Kartoffel aus dem Landkreis Fürth auch im Nachbarlandkreis Roth zu Kloßteig verarbeitet und kommt somit als veredelter „Reimport" aus dem Nachbarlandkreis zurück.

Häufigste Krankheit ist die Kraut- und Knollenfäule. In Cadolzburg werden vom AELF-Fürth im Rahmen des amtlichen Warndienstes wöchentlich zwei Erhebungen von pflanzlichen Merkmalen (Bonituren) durchgeführt, um die Landwirte rechtzeitig bei Befallsbeginn zu informieren.

Gesunde und vollwertige Ernährung

„Der ebenfalls hohe Vitamin-C-Gehalt brachte der Knolle sogar die Bezeichnung ‚Zitrone des Nordens‘ ein", erklärte Herr Krehn weiter. Wertvoll sei auch ihr Gehalt an Vitaminen der B-Gruppe sowie an den Mineralstoffen Kalium und Magnesium.

Kartoffeln sind ein Kernstück der gesunden, vollwertigen Ernährung und zählen ebenso wie das Brot zu den Grundnahrungsmitteln. Sie liefern relativ viel komplexe Kohlenhydrate, wie Stärke und Ballaststoffe. Die Kartoffel sättigt lang anhaltend, macht aber nicht dick.

„Kalorienreich wird das Menü erst durch Braten in Fett oder Soßen. Die Kartoffel sollte auf dem Essenstisch mehr Beachtung finden", gab Landrat Dießl zu bedenken.

Gepflanzt wird die Kartoffel im zeitigen Frühjahr, meist Anfang April, in diesem Jahr bereits Ende März. Die Kartoffel wird im Landkreis Fürth auf leichten und mittelschweren Böden, wie lehmiger Sand bzw. sandiger Lehm angebaut. Die Kartoffelfläche im Landkreis beträgt 179 ha.

Je nach Bodentemperatur braucht sie 4-6 Wochen, bis sie aufläuft. Im langjährigen Mittel ernten die Landwirte im Landkreis Fürth zwischen 380 und 400 dt/ha. Dies ist ausreichend, um die Stadt Fürth und den Landkreis Fürth zu versorgen.

Hauptsorten im Landkreis Fürth sind die Sorten Marabel, Christa, Quarta und Agria. „Neu im Sortiment ist die Sorte Melody, eine spätreifende Sorte mit hellgelber Farbe. Alle Sorten sind aus gentechnikfreier Züchtung und Vermehrung", erklärte Wolfgang Krehn, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Fürth (AELF-Fürth).