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Herz außer Takt – Herzwochen 2018 im Landratsamt

Dieter Schneider, Landrat Matthias Dießl, Privatdozent Dr. med. Harald Rittger und Dr. Werner Hähnlein

Herz außer Takt war das Thema für die „Herzwochen 2018“, an denen sich auch der Landkreis Fürth zum dritten Mal beteiligte.

Unter der Schirmherrschaft von Landrat Matthias Dießl hat die Deutsche Herzstiftung im Rahmen der Herzwochen einen Vortragsabend zum Thema „Vorhofflimmern und Gerinnungshemmung“ im Foyer des Zirndorfer Landratsamtes veranstaltet. Der Abend richtete sich an Patienten, Angehörige und Interessierte.

„Der Mensch bringt sein Haar täglich in Ordnung, warum nicht sein Herz?“, ist die Frage eines chinesischen Sprichwortes mit dem der Landrat die Gäste herzlich begrüßte. „Das Bewusstsein und die Vorsorge für das eigene Herz und die eigene Gesundheit wird oft vernachlässigt, ich freue mich deshalb, dass so viele die Informationsmöglichkeit dieser Veranstaltung genutzt haben.“

Dieter Schneider, ehrenamtlicher Beauftragter der Deutschen Herzstiftung, führte durch den Abend. Als Referenten konnte er Priv.-Doz. Dr. med. Martin Arnold, Leitender Oberarzt der Medizinischen Klink 2 des Universitätsklinikums Erlangen und Leiter der Elektrophysiologie, und Priv.-Doz. Dr. med. Harald Rittger, Chefarzt der Medizinischen Klinik 1 am Klinikum Fürth, begrüßen. Sie berichteten unter anderem über die Ursachen, die Erkennung und Behandlung von Vorhofflimmern und Gerinnungshemmung.

Im Anschluss an die beiden Vorträge bestand die Möglichkeit, den Experten Fragen zu stellen. Außerdem gab es Infostände der Deutschen Herzstiftung, des Gesundheitsamtes Fürth, des Bayerischen Apothekerverbandes und der AOK mit einer Blutdruck-Messaktion. Zum ersten Mal gab es in diesem Jahr zudem die Möglichkeit, seinen Blutzucker messen zu lassen.

Hilfreiche Informationen und Tipps von der Deutschen Herzstiftung:
1,8 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Vorhofflimmern und jedes Jahr kommen Tausende dazu. In den 90er Jahren glaubte man, diese Rhythmusstörung sei ein „Schönheitsfehler des EKG“. Heute weiß man es besser: Vorhofflimmern ist eine ernst zu nehmende Herzrhythmusstörung, die unbemerkt und unbehandelt lebensbedrohlich für Herz und Gehirn werden kann.

Ein lange Zeit bestehendes Vorhofflimmern kann zu einer Herzschwäche führen, die bei Betroffenen die Leistungsfähigkeit erheblich einschränkt und zu Einbußen an Lebensqualität führt. Neueste Studien sehen in der Katheterablation (Verödung von Herzgewebe, das dem Vorhofflimmern zugrunde liegt) eine vielversprechende Antwort. Aber auch der operative Eingriff zur Behandlung von Vorhofflimmern kann hier ein erfolgversprechender Therapieansatz sein.

Aufgrund des unregelmäßigen Herzschlags können sich im Herz Blutgerinnsel bilden. Werden diese ausgeschwemmt und gelangen mit dem Blutstrom in den Kopf, verstopfen sie ein Hirngefäß. Je größer das verstopfte Gefäß, desto schwerer der Schaden. Viele Betroffene sterben daran, zahlreiche sind gezeichnet durch nicht wieder gut zu machende Lähmungen mit Einschränkung ihrer Mobilität.

Tückisch ist, dass Vorhofflimmern bei über der Hälfte aller Patienten ohne Symptome oder Beschwerden auftritt und dadurch lange Zeit unbemerkt bleibt. Nicht selten werden Patienten mit einer Herzschwäche oder einem Schlaganfall stationär aufgenommen und erfahren zum ersten Mal, dass ein Vorhofflimmern dafür verantwortlich ist. Mit dem Alter steigt zugleich das Risiko für Vorhofflimmern. „Und Schlaganfälle, die durch Vorhofflimmern ausgelöst werden, haben einen besonders schwerwiegenden Verlauf“, warnt Herzrhythmus-Spezialist Prof. Andresen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.herzstiftung.de