“Immer auf Draht”: Roßtaler Firma Jäger entwickelte leicht zu tragende Mund-Nasen-Maske
Landrat Matthias Dießl stattet der Firma einen Besuch ab. Begleitet wurde er vom örtlichen Bürgermeister, Rainer Gegner und Kreisbrandrat Frank Bauer. Inhaber Reiner Jäger führte die Gäste durch die Produktion.
“Aufgrund der weltweiten Verbreitung von Covid-19 befinden wir uns aktuell in einer schwierigen Lage. Die Situation ist für uns alle beruflich wie privat eine nie dagewesene Herausforderung”, erläuterte der Firmenchef. Für ihn habe höchste Priorität, “unsere Mitarbeiter zu schützen, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und für die Kunden wie gewohnt da zu sein”. Gerade im Jahr des zehnjährigen Bestehens der Firma in Roßtal sei dies eine belastende Situation.
“Wir wollten unseren Teil zur Bekämpfung der Pandemie beitragen und haben deshalb eine leichte, wiederverwendbare Maske entwickelt”, erläuterte Jäger. “Denn mit wiederverwendbaren Masken kann man die Flut der Einwegmasken eindämmen.” Das Firmenmotto passt dazu: “Wir sind für Sie auf Draht”, lautet es.
Landrat Matthias Dießl betonte, dass es beeindruckend sei, wie in so kurzer Zeit ein neues Produkt realisiert werden konnte. “Das sind damit umweltfreundliche Masken Made in Germany”, betonte er. “Der Umweltgedanke spielt auch für mich beim Thema Mund-Nasen-Schutz eine wichtige Rolle. Neben Playmobil haben wir mit der Firma Jäger einen weiteren Anbieter in unserem Landkreis, der wiederverwendbare Masken mit auswechselbaren Einlagen produziert”, sagte Matthias Dießl.
Aktuell sind die Voraussetzungen gegeben, die Maske als wiederverwendbaren Mund-Nase- Schutz verwenden zu können – die Firma strebt darüber hinaus eine Zertifizierung an. Vor dem Hintergrund dieser Aufwertung ist geplant, seitens des Landratsamts von der Bayerischen Regierung gestelltes Vlies zur Verfügung zu stellen und dafür im Gegenwert Masken zur weiteren Verwendung zu erhalten.
Die Firma Jäger will mit ihrer Maske noch ein weiteres Problem beseitigen: “Man bekommt mit vielen Masken schlechter Luft, zugleich liegen viele Masken sehr dicht an Mund und Nase an und werden dadurch schnell nass. Und Brillen schlagen dadurch schnell an”, schilderte Jäger die Situation. Die aus Roßtal stammende Maske schaffe hier Abhilfe und sei angenehmer zu tragen. Erhältlich ist sie vor Ort, im Online-Shop der Firma auf der Webseite www.jaeger-et.de oder in den örtlichen Einzelhandelsgeschäften.
Auch Roßtals Bürgermeister Rainer Gegner ist von der Flexibilität der Firma Jäger begeistert: „Ich freue mich, dass wir hier in Roßtal mit der Firma Jäger eine Firma haben, die sich in kürzester Zeit auf die Anforderungen des Marktes eingestellt hat.“
Die Firma hat im Jahr 2010 ihre aktuellen Räume im Roßtaler Gewerbering bezogen. Reiner Jäger, gelernter Feinwerkmechaniker, machte sich nach der Absolvierung der Meisterprüfung 2007 selbstständig. Der Betrieb wurde ursprünglich in Cadolzburg gegründet. Weil der Maschinenpark ständig anwuchs, erfolgte schließlich die Verlagerung in größere Räume nach Roßtal - dem Geburtsort von Reiner Jäger. In der Marktgemeinde verfügt die Firma über 350 Quadratmeter Produktions- und Verwaltungsfläche.
“Ich habe qualifizierte und sehr motivierte Mitarbeiter, wir sind auf dem neuesten Stand der Technik, dadurch konnten wir die Masken schnell entwickeln”, sagte Reiner Jäger. “Alle stehen zu 100 Prozent hinter diesem Produkt, das in unserem modernen Maschinenpark gefertigt wird.”
“Viele Firmen im Landkreis Fürth stehen aktuell vor großen Herausforderungen, wenn wir aber auf die Innovationskraft der Unternehmen schauen, so bin ich zuversichtlich, dass wir diese Krise meistern können”, sagte der Landrat. Bedauerlich findet er es, dass die Maske aus Roßtal derzeit noch nicht zertifiziert werden konnte. “Wir bekommen keinen Prüfungstermin”, erklärte Reiner Jäger dazu. “Die Prüfstellen müssen importierte Waren - vorwiegend aus China - prüfen und sind somit hoffnungslos überlaufen.”
Das Roßtaler Unternehmen bildet aus und hat aktuell zwei Auszubildende. Derzeit wird noch ein Azubi für das Eintrittsdatum September 2020 gesucht. Erlernt wird in dem Betrieb der Beruf “Feinwerkmechaniker/in Fachrichtung Werkzeugbau”. Die Mittlere Reife wäre dafür wünschenswert.
Beim Rundgang konnten die Gäste auch einen Einblick in den Kernbereich Werkzeug- und Maschinenbau erhalten. Hauptsächlich kommen die Kunden aus der Region, jedoch gibt es auch überregionale Abnehmer. Zu den Kunden zählen Spielwarenhersteller, Automobilzulieferer, Formenbauer, Werkzeugbauer und Kunststoffspritzgießer.
Wegen der Corona-Krise seien insbesondere die Aufträge aus der Automobil-, aber auch der Spielwarenindustrie sehr rückläufig. In den Branchen Medizintechnik, Elektrotechnik und erneuerbare Energien, in denen derzeit mehr Aufträge vergeben werden, sei es als kleine Firma sehr schwer, sich zu etablieren, betonte Jäger.
“Wenn Kunden aber auf der Suche nach einem versierten Dienstleister im Erodierbereich und Formenbau sind, einem, der außergewöhnliche Lösungen realisiert sowie selbst ambitionierte Anforderungen gewissenhaft umsetzt, dann ist man bei uns an der richtigen Adresse”, so der Firmenchef.
Der Landrat und der Bürgermeister wünschten dem Unternehmen weiterhin viel Erfolg und bedankten sich für den Rundgang.
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