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Innovationspreis für Haskap-Produkte: Betrieb von Familie Decker ausgezeichnet

Die Bayer. Bio-Königin, Annalena I. (1.v.l.) überreicht der Familie Decker (3.u.5.v.l.) den Innovationspreis. Landrat Matthias Dießl (4.v.l.) und 1. Bürgermeister Bernd Obst (2.v.l.) freuen über die Auszeichnung des Betriebs.

Der Cadolzburger Biohof Decker hat den Innovationspreis der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) e.V. erhalten. Die Prämierung fand auf dem Haskap-Feld von Familie Decker in Wachendorf statt.

Der Biohof wurde für eines seiner aus Haskap-Beeren gewonnenen Produkte ausgezeichnet. Der zum Wettbe-werb eingereichte Haskapella Direktsaft überzeugte die Jury.

“Wir freuen uns sehr, dass ein Betrieb aus dem Landkreis Fürth diese besondere Auszeichnung erhält”, sagte Landrat Matthias Dießl. Tatsächlich könne hier von einer Agrar-Innovation gesprochen werden: “Der Biohof Decker ist der erste Biohof in Deutschland, der die Haskap Beere anbaut und unter dem Markennamen „Haskapella“ zu erfrischender Limonade, Marmelade oder Direktsaft verarbeiten lässt und vermarktet”, erläuterte der Landrat.

Es gratulierten auch Cadolzburgs Bürgermeister Bernd Obst und Kreisobmann Peter Köninger. Die Sonderauszeichnung wurde dem Betrieb von der Bayerischen Bio-Königin, Annalena I., überreicht. „Bayerns beste Bioprodukte“ entstehen dort, wo bayerische Bio-Betriebe beste bayerische Bio-Zutaten verarbeiten”, sagte sie. In diesem Jahr hatte die LVÖ Bayern den Wettbewerb bereits zum zehnten Mal ausgeschrieben. Be-teiligen konnten sich bayerische Bio-Betriebe mit Lebensmittel-Produkten, die zu mindestens zwei Dritteln aus bayerischen Bio-Rohstoffen bestehen und in Bayern hergestellt werden.

Eine Fach-Jury bewertete Geschmack, Verpackung und Bewerbung der Produkte sowie das Engagement der Unternehmen für Umwelt und Tierwohl, im sozialen Bereich und für ihre jeweilige Region.

Wie Familie Decker erläuterte, ist ihr Produkt ein hundertprozentiger Direktsaft, enthält Antioxidantien, Anthocyane und Vitamine, ohne künstliche Zusätze und sei somit sehr gesund. Die Beere ist dabei keine neuartige Züchtung oder Kreuzung, sondern stammt ursprünglich aus Sibirien.

In Japan wurde sie bereits vor über 90 Jahren erstmals kultiviert und mittlerweile ist sie vor allem auch in Kanada schon weit verbreitet und sehr beliebt. In Deutschland war sie bislang noch weitgehend unbekannt und wurde erst im Dezember 2018 im Rahmen der Novel-Food-Verordnung als neuartiges Lebensmittel zugelassen.

“Wir waren dann die ersten in ganz Deutschland, die diese Beere anbauten und gleichzeitig direkt vermarkteten”, sagte Michael Decker. “Unter unserem Markennamen Haskapella vermarkten wir die Produkte aus der Haskap-Beere. Deshalb sind wir ganz stolz, dass unser Haskapella-Direktsaft eine Ehrung als eines der besten bayerischen Bio-Produkte erhält.”

Auch optisch seien die Früchte interessant, da sie nicht rund, sondern länglich bis eckig geformt sind. Die Haskap-Beere kann pur, im Joghurt oder im Müsli gegessen werden. Die Früchte sind aber auch für die Verarbeitung zu Saft, Konfitüre, Relish, Kompott und Wein geeignet.

Michael Decker stellte heraus, dass ihm ein nachhaltiger und verantwortungsvoller Umgang mit der Natur wichtig sei. So würden keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel oder mineralische Dünger zum Einsatz kommen.

“Es ist bewundernswert, wie innovativ unsere Landwirtschaftsbetriebe sind”, freute sich der Landrat. Häufig sei der Produktwechsel mit der Hofübergabe verbunden. “Die neuen, jungen Landwirte setzen Ideen um”, so Matthias Dießl. Dazu gehöre auch Mut und eine gewisse Risikobereitschaft. “Vieles ist planbar, aber nicht alle Entwicklungen seitens des Verbrauchers, des Markverhaltens”, betonte der Landrat.

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine, Problemen bei Lieferketten und aktuellen Krisen seien regionale Produkte mit kurzen Wegen umso wichtiger.

Matthias Dießl und Bürgermeister Bernd Obst wünschten dem Betrieb weiterhin viel Erfolg.