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Intermodale Machbarkeitsstudie – Untersuchungen starten

Um eine Entlastung der Ortsdurchfahrt Stein und der südwestlichen Stadtteile von Nürnberg zu erreichen, möchte die Stadt Nürnberg, die Stadt Stein und der Landkreis Fürth Entlastungsmöglichkeiten in einem größeren Verkehrsraum ermitteln lassen, um ein bestmögliches Maßnahmenpaket zu erhalten.

Ziel ist eine vergleichbare Betrachtung aller Verkehrsarten.

Die Aufgabe dabei ist, die durch die derzeitige Verkehrsbelastung bestehende negative Situation der Anwohner in Nürnberg und Stein möglichst zu verbessern. Gegebenenfalls nötige Verkehrsverlagerungen im Motorisierten Individualverkehr (MIV) bedürfen daher einer sorgsamen Betrachtung und Abwägung hinsichtlich der Auswirkungen (Verkehrsmenge, Abgase, Lärm) auf betroffene Anlieger.

Das Untersuchungsgebiet umfasst die Verkehrsräume der Städte Nürnberg, Fürth und Schwabach sowie die der Landkreise Fürth und Roth. Der Fokus liegt auf den Verkehren im Korridor der Bundesstraße B 14 und der S-Bahnlinie 4 zwischen den Städten Ansbach und Nürnberg. Bei der Untersuchung werden verschiedenste Faktoren und Möglichkeiten betrachtet und erstmals unterschiedliche Verkehrsträger in ihrer volkswirtschaftlichen und verkehrlichen Wirkung verglichen. Das ist bislang nicht so. Wird eine Straße zum Bundesverkehrswegeplan angemeldet, werden allenfalls unterschiedliche Linienführungen betrachtet, nicht aber Alternativen wie die Schienenanbindung, und umgekehrt. Wird ein Schienenprojekt zum GVFG angemeldet, wird nur deren volkswirtschaftlicher Nutzen-Kosten-Indikator berechnet.

Im Rahmen des Gutachtens wird ein Bewertungssystem aufgebaut, das es möglich macht unterschiedliche Lösungen im ÖPNV nicht nur isoliert anhand des Kosten-Nutzen-Faktors zu vergleichen, sondern das Ganze gesamtwirtschaftlich zu betrachten. Auch sollen die sonst üblichen Bewertungs-Kriterien um zusätzliche Aspekte des „kommunalen Nutzens von öffentlicher Mobilität“ ergänzt werden. So werden auch vermiedene Straßenbaukosten eine Rolle spielen.

Die Beauftragung der dazu erforderlichen Studie konnte nun abgeschlossen werden, sodass die Untersuchungen beginnen können. Über einen Zeitraum von zwei Jahren werden diese durch die Fa. Intraplan Consult GmbH durchgeführt.

Möglich ist die Durchführung durch eine Förderung des Freistaates Bayern in Höhe von 75 % der förderfähigen Kosten. Diese betragen 300.000 Euro. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Bayerischen Maßnahmenpaktes zur Luftreinhaltung.

„Ich freue mich sehr, dass die Untersuchungen nun beginnen können und danke dem Freistaat Bayern für die Unterstützung, ohne diese die Studie nicht möglich wäre. Ich hoffe, dass wir dadurch ein Ergebnis erzielen, das für alle Beteiligten den optimalen Nutzen aufzeigt. Gerade für die Anwohner in Nürnberg und Stein wünsche ich mir durch das Ergebnis der Studie Lösungsansätze für eine deutliche Verbesserung“, so der Landrat.

„Ich bin erleichtert, das die Studie nach den erforderlichen Abstimmungen und dem Vergabeverfahren nun startet. Für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Stein ist es wichtig, dass alle Möglichkeiten betrachtet werden, um für unsere Stadt, aber auch für die Stadt Nürnberg eine gute Lösung zu finden“, so Steins Bürgermeister Kurt Krömer.

Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König schließt sich dem Dank an den Freistaat Bayern an und betont: „Es ist wichtig, für alle betroffenen Gebietskörperschaften eine einvernehmliche Lösung zu finden. Ich bin dankbar, dass wir die Studie gemeinsam auf den Weg bringen konnten.“

Die Untersuchung wird durch eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern der Verwaltung der drei Gebietskörperschaften, dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) und dem Staatlichen Bauamt Nürnberg begleitet. Zusätzlich wird eine Steuerungsgruppe implementiert. Im Rahmen dieser Steuerungsgruppe werden Vertreter des Bürgermeisteramtes der Stadt Nürnberg, Herr Bürgermeister Krömer, Herr Landrat Dießl und Vertreter der Regierung von Mittelfranken sowie der Geschäftsführer des VGN, Herr Mäder und der Leister des Staatlichen Bauamtes Herr Eisgruber in regelmäßigen Abständen über die erarbeiteten Ergebnisse informiert, damit die Ergebnisse auf dieser Ebene evaluiert werden können.

Des Weiteren ist vorgesehen, ausgewählte politischen Vertreter des Stadtrates der Städte Nürnberg und Stein sowie Vertreter des Kreistages des Landkreises Fürth über die erarbeiteten Meilensteine zu informieren.

Die Gesamtkosten der Untersuchung (inkl. Projektsteuerung) belaufen sich auf rund 330.000 Euro. Die verbleibenden Kosten unter Berücksichtigung der Förderung des Freistaates Bayern werden durch den Landkreis Fürth, der Stadt Stein, der Stadt Nürnberg sowie dem Zweckverband Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (ZVGN) getragen.