| AAA | Drucken

Klimaschutz durch heimische Christbäume

Die Besucher bei einer Führung über den Christbaumhof

Zusammen mit Mitgliedern der Regionalinitiative “Gutes aus dem Fürther Land” stattete Landrat Matthias Diessl dem Christbaumbetrieb der Familie Zeilinger in Unterulsenbach einen Besuch ab.

Der Betrieb der Familie Zeilinger ist ein land- und forstwirtschaftlicher Familienbetrieb mit dem Schwerpunkt der Christbaumproduktion. Er befindet sich in der Gemeinde Wilhermsdorf, unmittelbar an der Grenze zum Landkreis Neustadt/Aisch - Bad Windsheim. 

Angefangen in den 1960er-Jahren mit wenigen Sorten, kultiviert die Familie Zeilinger heute etwa zehn Hektar von Christbäumen auf Wald- und Ackerflächen. “Im Sinne der regionalen Kreisläufe aus der Region für die Region produzieren wir unsere Bäume nicht für den Handel sondern vermarkten sie direkt bei uns vor Ort”, erklärte Landwirt Hans Zeilinger.

Als drei- bis vierjährige Sämlinge kommen die kleinen Christbäume zu dem Betrieb und werden dann im Frühjahr gepflanzt. Je nach Sorte, Kultur und Standort braucht ein Baum fünf bis zehn Jahre, ehe er eine verkaufsfähige Größe erreicht hat. Gepflanzt werden bei Familie Zeilinger Nordmanntannen, Küstentannen, Nobilistannen, Coloradotannen, Schwarzkiefern, Blaufichten, serbische Fichten und Rotfichten. Die Ernte beginnt möglichst spät an den letzten Novembertagen und gewährleistet dadurch frische unbehandelte Bäume. Der Verkauf beginnt regelmäßig ab Freitag, zwei Wochenenden vor Weihnachten.

„Mit einem vor Ort gekauften Baum werden klimaschädliche Ferntransporte vermieden“, sagte Landrat Matthias Dießl. Zudem leiste man damit einen wertvollen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung. Eine ein Hektar große Fläche Christbäume entzieht ihrer Umwelt in zehn Wachstumsjahren 95 bis 143 Tonnen Kohlendioxid und produziert im selben Zeitraum 70 bis 105 Tonnen Sauerstoff. Hinzu kommen die kurzen Transportwege: “Vor Ort erworbene Christbäume legen nur eine Strecke vom Feld bis zum Verkaufsstand oder nach Hause zurück, während ein Baum aus Nordeuropa eine etwa 1.000 Kilometer lange Reise hinter sich hat, bis er hierzulande in den Verkauf gelangt”, verdeutlichte Matthias Dießl.

Früher waren Christbäume vorwiegend ein forstliches Nebenprodukt und stammten aus heimischer Waldwirtschaft. Der Einschlag von Weihnachtsbäumen war normaler Bestandteil der Waldpflege. In dem Bäume aus dichten Jungbeständen entnommen wurden, bekamen die verbleibenden Bäume mehr Licht und Standraum und konnten sich kräftiger entwickeln.

Nach der Weihnachtszeit kann der Weihnachtsbaum im eigenen Garten verwertet werden. Beispielsweise können Pflanzen mit den Zweigen abgedeckt werden oder der Baum wird gehäckselt und kompostiert. Damit der Kompost nicht mit Schadstoffen belastet wird, muss der Baum vorher vollständig abgeschmückt werden, insbesondere nicht kompostierbarer Schmuck wie Lametta oder Engelshaar muss abgenommen werden.

Zweige und Bäume, die mit Dekorationssprays besprüht sind, sind nicht mehr für die Kompostierung geeignet und müssen kleingeschnitten über die Restmülltonne entsorgt werden oder können als Zusatz-Restmüll auf den Wertstoffhöfen (gegen Gebühr) abgegeben werden.

“Wer einen Christbaum aus der Region kauft, holt sich nicht nur ein Stück Tradition und Schönheit, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz", fasste der Landrat den Besuch bei Familie Zeilinger zusammen.