Landrätin zu Besuch bei "Zirndorfer Tafel“
"Die neue Zirndorfer Tafel aber auch die weiteren 10 Tafeln in Stadt und Landkreis Fürth sind eine der besten Beispiele für gelebtes bürgerschaftliches Engagement vor Ort. Nicht nur, weil hier viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tagtäglich aktiv sind, um bedürftigen Menschen zu helfen, sondern auch weil es gelungen ist, eine Vielzahl von Sponsoren aus Handel und Wirtschaft einzubinden, die bereit sind, sich für die Idee der "Tafel" einzusetzen", so Landrätin Dr. Gabriele Pauli bei einem Besuch der „Zirndorfer Tafel“ im Schulgebäude Homburger Straße. Gerade für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tafeln gelte Erich Kästners Satz "Es gibt nichts Gutes - außer man tut es." Sie lassen sich nicht lange bitten, sind bereit zuzupacken - und das ist für die Landrätin noch fast das Wichtigste: „Sie nehmen persönlich Anteil an den Schicksalen und Problemen der Mitmenschen, die zu ihnen kommen und für die sie gerne arbeiten.“ Die „Zirndorfer Tafel“ wurde am 7. April 2005 geöffnet. Das Prinzip ist hier das Gleiche wie in den anderen Ausgabestellen: Vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums sammeln Helferinnen und Helfer in Geschäften Lebensmittel ein, die an bedürftige Bürgerinnen und Bürger weitergegeben und somit vor der Vernichtung bewahrt werden. So ist den Kaufleuten und sozial schwachen Mitmenschen gleichermaßen gedient. Im Schnitt zählt die neue „Zirndorfer Tafel“ pro Woche 22 Kunden, wodurch 58 Personen geholfen werden kann. In Fürth Stadt und Land sind es mittlerweile sogar rund 4000 Familien, die über die Tafeln mit Lebensmitteln versorgt werden. Es sind vor allem Menschen mit sehr geringem Einkommen. Der Verein kümmert sich allerdings nicht um die Vollversorgung dieser Menschen. Die Fürther Tafel dient als reine Zusatz-Versorgung, damit der Geldbeutel der Einzelnen entlastet wird. Jeder, der an einer der Ausgabestellen einkaufen will, muss sich zunächst einschreiben und dabei seine Bedürftigkeit nachweisen. Zum Beispiel durch eine Hartz IV-Bescheinigung, einen Einkommens-Nachweis. Wenn diese Daten geprüft sind, stellt der Verein einen Ausweis aus, der zu zwei Einkäufen pro Woche an allen Ausgabestellen berechtigt. Der logistische Aufwand ist inzwischen enorm: Ein Fahrdienst fährt morgens zu den Lieferanten. Vor allem Supermärkte und Bäckereien. Sie geben Waren ab, die vom Vortag übrig geblieben sind. Der Sortierdienst prüft dann die Waren, sortiert Lebensmittel aus, die zu schlecht für den Verkauf sind. Der Verkaufsdienst übernimmt die eigentliche Ausgabe. Die Kunden müssen hierbei Lose ziehen. Damit wird sichergestellt, dass nicht immer diejenigen die besten Waren bekommen, die zuerst da sind. Ein kleiner Unkostenbeitrag in Höhe von 1 bis 3 Euro – je nach Anzahl der Personen – muss von den Kunden außerdem bezahlt werden. Am Ende eines Ausgabetages kümmert sich der Reinigungsdienst darum, dass alles wieder sauber gemacht wird. „Das Schöne daran ist, dass sich jeder – auch nur stundenweise – dort einbringen kann, wo er seine Stärken sieht. Es spielt bei uns keine Rolle, wie oft jemand hilft, sondern dass er regelmäßig zur Verfügung steht“, so der Vorsitzende der Fürther Tafel, Norbert Meier. Die Landrätin dankte dem Verein und allen Helferinnen und Helfern für das überragende soziale Engagement und wünschte, dass es immer gelingen möge, genügend motivierte Helferinnen und Helfer zu finden.
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