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Landrat tauscht die Rollen: Im Einsatz bei den Dambacher Werkstätten der Lebenshilfe Fürth

Landrat Matthias Dießl an der Nietmaschine von Nazmiye Akyol

Gruppenfoto mit Landrat Matthias Dießl und dem Kommunalen Behindertenbeauftragten Stephan Beck (l.) mit Mitarbeitern der Dambacher Werkstätten

: Landrat Matthias Dießl mit Handschuh beim Testen der Motorik

Landrat Matthias Dießl hat einen Vormittag lang in den Dambacher Werkstätten für Menschen mit Behinderungen bei der Arbeit mitgeholfen.

Diesen Rollentausch bei der Einrichtung der Fürther Lebenshilfe hatte er selbst vorgeschlagen. In den Vorjahren war die „Aktion Rollentausch“ bayernweit von den Wohlfahrtsverbänden organisiert worden. “Weil es diese Aktion aber dies mal nicht gab, bin ich selbst tätig geworden”, erklärte der Landrat. “Denn mir ist es wichtig, immer wieder über den Tellerrand hinaus zu schauen.”

Begleitet wurde Matthias Dießl vom kommunalen Behindertenbeauftragten Stephan Beck. Nach einem kurzen Rundgang mit Klaus Berner, Leiter Vertrieb und Technik, und Stefan Ebert, Leiter der Begleitenden Dienste, begann Matthias Dießl seinen Einsatz im Berufsbildungsbereich. Hier konnte er sich ein Bild davon machen, wie wichtig das Training der Fein- und Grobmotorik bei den einzelnen Arbeitsabläufen ist.

Anschließend unterstützte er eine Arbeitsgruppe beim montieren von Arbeitsschutzbrillen, die die Dambacher Werkstätten im Auftrag des Fürther Unternehmens Uvex anfertigen.

Was es bedeutet, mit körperlichen Einschränkungen zu arbeiten, konnte der Landrat selbst erfahren: Gruppenleiter Oliver Huber setzte ihn dazu in einen Rollstuhl. Dann musste Matthias Dießl mit einem dicken Handschuh, der ein gewisses Taubheitsgefühl in den Fingern simulieren sollte, kleine Bauteile miteinander verbinden.

“Solche Einblicke helfen auch für Entscheidungen, die man zu treffen hat”, sagte Matthias Dießl. Etwa wenn es um den Abbau von Barrieren gehe. “Ein zu hoher Bordstein kann dabei nicht nur für einen Rollstuhlfahrer ein Hindernis darstellen, sondern auch für Senioren mit einem Rollator oder Familien mit einem Kinderwagen.”

Die Dambacher Werkstätten ermöglichen derzeit 260 Menschen mit Behinderung die Teilhabe am Arbeitsleben. Arbeitsschritte werden auf die individuellen Kompetenzen und Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen abgestimmt – mit dem Ziel, den Beschäftigten vielfältige Betätigungsfelder anzubieten. Durch die Erledigung hochwertiger Industrieaufträge haben sich die Dambacher Werkstätten längst zu einem wichtigen und verlässlichen Partner regionaler und internationaler Unternehmen des Mittelstands und von Großunternehmen entwickelt.

Als ISO-zertifizierte Werkstatt erfüllen die „Dambacher“ die gleichen Qualitätskriterien und Vorgaben wie andere Unternehmen. Es werden qualitativ hochwertige und komplexe Arbeiten wie etwa die Fertigung von Elektromotoren sowie verschiedene Dienstleistungen in den Bereichen Hauswirtschaft und –technik ausgeführt.