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Landrat zeichnet regionale Unternehmen mit Weitblick aus

Freuen sich über die Auszeichnung: Landrat Matthias Dießl, Sascha Schmelzer, Silke Weber, Michael Langer und Wolfgang Langer

Der Preis würdigt regionale Unternehmen, die bei der Beschäftigung älterer Mitarbeiter Vorbildliches leisten.

Landrat Matthias Dießl hat Betriebe aus dem Landkreis Fürth als „Regionale Unternehmen mit Weitblick“ ausgezeichnet - Unternehmen, die von der Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt profitieren und sich für Mitarbeiter aus dem Projekt „50plus“ des Beschäftigungspaktes Westmittelfranken engagieren.

„Zukunftsorientierte Unternehmen setzen verstärkt auf die Erfahrung älterer Menschen, um deren Potentiale und Stärken im Sinne des Unternehmens zu fördern”, sagte der Landrat.

Ausgezeichnet wurden die K&S Seniorenresidenz Zirndorf sowie die beiden Cadolzburger Firmen Greif Textile Mietsysteme – Greif Nordbayern GmbH und Garten- und Landschaftsbau Schmelzer.

„Mit Ihrer Bereitschaft, Personen mit einem Alter von „50plus” in Ihren Betrieben einzustellen, leisten Sie einen enorm wichtigen Beitrag zur Integration in den Arbeitsmarkt“, bedankte sich Matthias Dießl bei den persönlich anwesenden Personalverantwortlichen der jeweiligen Betriebe.
Dießl wünschte sich, „dass noch viele weitere Unternehmen diesem guten Beispiel folgen und ebenfalls nicht auf die Erfahrungen und das Know-how älterer Arbeitnehmer verzichten.“ Er sprach von Unternehmen mit Weitblick. Diese zeichneten sich durch eine nachhaltige Personalpolitik aus, bei der die Belange älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bewusst eine Berücksichtigung fänden.

In der K&S Seniorenresidenz setzt Einrichtungsleiterin Silke Weber seit der Eröffnung im Jahr 2009 auf das Potential älterer Mitarbeiter. Etwa ein Drittel der Belegschaft ist 50 Jahre oder älter. Sechs Mitarbeiter stammen aus dem Projekt „50 plus”, das ältere Langzeitarbeitslose gezielt zurück in Festanstellungen vermittelt. „Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht”, berichtete Weber.

In der Cadolzburger Niederlassung der Firma Greif gilt: „Bei Bewerbungen wird nicht aufs Alter geschaut”, sagte Niederlassungsleiter Michael Langer. „Jeder soll eine Chance bekommen.” Rund 40 Prozent der Mitarbeiter sind „50plus”. Dem Betrieb hat das Vorteile gebracht: „Ältere Mitarbeiter bringen durch ihre Lebenserfahrung soziale Kompetenzen mit, die sich positiv aufs Betriebsklima auswirken”, erklärte Langer.

Die älteren Mitarbeiter des Garten- und Landschaftsbaus Schmelzer sind der Beweis dafür, dass die Generation „50plus” zudem lernfähig ist. „Bei uns arbeiteten schon Schreiner und Informatiker; also Leute, die völlig branchenfremd sind”, berichtete Chef Sascha Schmelzer.

Im Projekt „50plus” des Beschäftigungspaktes Westmittelfranken wurden für den Jobcenter Fürth Land laut Projektleiterin Elke Dobner seit 2011 rund 357 Teilnehmerinnen und Teilnehmer betreut. Alle Gruppen waren vertreten: Menschen mit Migrationshintergrund, Frauen und Männer, Hochqualifizierte und Ungelernte. Das Teilprojekt des Jobcenters Fürth Land konnte dabei mit besonders guten Vermittlungsergebnissen aufwarten, wie Jobcenter-Geschäftsführer Peter Feller sagte. 2011 wurden demnach rund 87 Prozent der Teilnehmer in feste Jobs vermittelt, im vergangenen Jahr lag die Quote bei rund 80 Prozent.

In den ersten acht Monaten des Jahres 2013 wurden 61 Prozent der Projektteilnehmer vermittelt. Wolfgang Langer, der in Vertretung für den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fürth Peter Haberecht bei der Auszeichnung anwesend war, ging davon aus, dass Firmen in Zukunft auf ältere Menschen wegen des Fachkräftemangels gar nicht mehr verzichten können. Er blickte in seinem Grußwort nach Japan. Dort würden sogar schon überwiegend ältere Mitarbeiter eingestellt.