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Neue Besucherattraktion in Cadolzburg

Historischer Felsenkeller mit Hilfe von LEADER instand gesetzt

Hier wurde einst Bier gelagert, später fanden Cadolzburger dort Schutz vor den Bomben im Zweiten Weltkrieg: Mit Hilfe des EU-Förderprogramms LEADER ist der etwa 160 Jahre alte Felsenkeller in Cadolzburg aufgewertet und instand gesetzt worden.

“Ich freue mich sehr, dass der Keller nun regionalen Initiativen, Vereinen, Verbänden und Schulen zur Verfügung gestellt werden kann”, sagte Landrat Matthias Dießl. Er dankte dem Markt Cadolzburg, der der Träger des Projekts ist. Von den über 20.000 Euro hohen Gesamtkosten, wurden etwa 7.200 Euro durch die LEADER-Förderung gedeckt. Zudem gab es eine Spende durch den Verein „Zum Erhalt der Banderbacher Verwerfung“ in Höhe von 2.500 Euro. Den Restbetrag übernimmt der Markt Cadolzburg. Wie der 1. Bürgermeister Bernd Obst erläuterte, wird in dem Keller “die Verknüpfung der Bereiche Historie, Geologie und Biologie zu einem Besuchererlebnis.”

Der Felsengang ist rund 190 Meter lang. Er diente ursprünglich zur Lagerung von Bierfässern der örtlichen Brauereien. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er als Luftschutzeinrichtung für die Bevölkerung genutzt, im hinteren großen Gewölbe als Feldlazarett der Wehrmacht. Einige historische Notbauten, etwa eine Notbäckerei, sind sichtbar erhalten worden. Nicht zuletzt deshalb wurde der Keller 2017 in die Denkmalschutzliste aufgenommen.

“Hier wird ein Stück Zeitgeschichte erlebbar, zugleich haben wir damit im Landkreis eine weitere Besucherattraktion in direkter Nachbarschaft zur Erlebnisburg”, sagte der Landrat, der gleichzeitig Vorsitzender der LEADER-Region Landkreis Fürth ist. 

Für das LEADER-Projekt wurde das Sandsteinportal gesichert und saniert. Eine Zisterne wurde freigelegt. Auch die Sandsteinwände wurden gesichert. Um Führungen durch die Felsenkeller zu ermöglichen, wurde eine Beleuchtung installiert. Hinweistafeln machen auf die Bedeutung hinsichtlich der Ortsgeschichte, der Geologie und der Fauna aufmerksam.

Der Keller zeigt die Gesteinsschichten im Burgsandstein und dient zugleich als Quartier für verschiedene Fledermausarten. “Der Keller verdeutlicht als Zeitzeugnis des Zweiten Weltkriegs den Besuchern und Einheimischen, unter welchen Umständen die damalige Bevölkerung überlebte”, betonte Matthias Dießl. Dies sei besonders für den Unterricht von Schulklassen bedeutsam, wie Bernd Obst betonte.  

“Ich danke allen, die dieses Projekt ermöglicht haben und hoffe, dass viele Besucher den Weg hierher finden”, sagte der Landrat.