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Raumfrage an FOS/BOS Fürth kann nur noch durch Anbau gelöst werden

Die Unterbringung von zusätzlichen Klassenzimmern für die Staatliche Fachoberschule/Berufsoberschule (FOS/BOS) kann nur noch durch einen Anbau gelöst werden. Bisher standen hierfür die beiden Alternativen, entweder einen Anbau mit Aufstockung in der Amalienstraße durchzuführen oder weitere Räume im Gebäude des Landkreises in der Jahnstraße in Fürth anzumieten, zur Diskussion. Die vom Landkreis Fürth bisher favorisierte Mietlösung hätte im Rahmen einer „Ämter-Rochade“ vonstatten gehen sollen. Geplant war unter anderem, das Staatliche Schulamt vom Landratsamt in Fürth am Stresemannplatz in ein Gebäude der Stadt Fürth zu verlagern und dort die Zusammenlegung mit dem Schulamt der Stadt Fürth zu ermöglichen. Die dann freien Räume im Fürther Landratsamtsgebäude wären für den ab 1. Dezember 2005 erweiterten Raumbedarf des Amtes für Landwirtschaft und Forsten zur Verfügung gestanden, das derzeit in der Jahnstraße untergebracht ist. Kurzfristig wären hierdurch wiederum Räume für die FOS/BOS im Gebäude Jahnstraße frei geworden. Durch bauliche Maßnahmen hätten weitere fünf Klassenräume und die notwendigen Nebenräume zur Verfügung gestellt werden können, um dadurch die bisher auf 3 Standorte verteilte FOS/BOS auf 2 Standorte zu verringern. „Grundvoraussetzung für all diese Verlagerungen war dabei jedoch, das Erdgeschoss des Landratsamtes in Fürth freizubekommen. Genau dies ist uns jedoch jetzt nicht mehr möglich“, bedauert Landrätin Dr. Gabriele Pauli. Die Ursache hierfür ist eine Vereinbarung aus den späten 50er Jahren, die der Freistaat damals mit den Landkreisen getroffen hat. Die Landratsamtsgrundstücke wurden den Landkreisen kostenlos überlassen, verbunden mit einem Heimfallanspruch an den Freistaat Bayern für den Fall, dass das Landratsamt oder Teile hieraus nicht mehr ausschließlich und unmittelbar durch das Landratsamt genutzt werden. „Wir haben den Freistaat schon vor Monaten darum gebeten, diesen Heimfallanspruch in unserem Fall nicht anzuwenden, weil wir ja diese Räume dem Amt für Landwirtschaft und Forsten und damit dem Freistaat Bayern zur Verfügung gestellt hätten. Wir sind davon ausgegangen, dass dies vom Freistaat Bayern akzeptiert wird, da wir mit dieser Maßnahme geholfen hätten, ein drängendes Raumproblem für den Freistaat zu lösen und dem Wunsch des Kultusministeriums auf Zusammenlegung der Schulämter nachzukommen“, erläutert Dr. Gabriele Pauli. Auf diesen Heimfallanspruch könne jedoch nicht verzichtet werden, heißt es in einem Schreiben des Bayerischen Finanzministers. Prof. Dr. Faltlhauser. Damit sei eine Vermietung des Erdgeschosses des Landratsamtes in Fürth für das Amt für Landwirtschaft und Forsten nicht mehr möglich. Die gesamte vorgesehene Ämter-Rochade kann deshalb nicht wie vorgesehen stattfinden. Die Folgen sind weitreichend: „Die vorgesehene und sicherlich sinnvolle Zusammenlegung der Schulämter von Stadt und Land-kreis ist somit nicht möglich. Das staatliche Schulamt verbleibt im Landratsamt in Fürth“, so Dr. Gabriele Pauli. Unmittelbare Folge hiervon sei wiederum, dass der dringende Raumbedarf, den das Amt für Landwirtschaft und Forsten bereits ab 1. Dezember 2005 hat, kurzfristig im Gebäude in der Jahnstraße erfüllt werden muss. "Der Landkreis wird jedoch in den nächsten Jahren dafür sorgen, dass das Gebäude Zug um Zug saniert und modernisiert wird, sodass das Amt für Landwirtschaft dann dort auch gut untergebracht ist“, betont die Landrätin. „Dadurch wiederum sehen wir leider keine Möglichkeit mehr, die FOS/BOS im notwendigem Umfang in den Räumlichkeiten der Jahnstraße unterzubringen“, teilt die Landrätin den Zweckverbandsmitgliedern der FOS/BOS in einem Schreiben mit. Dies sind neben dem Landkreis Fürth die Stadt Fürth und der Landkreis Neustadt an der Aisch. „Aus pädagogischer Sicht ist der von Lehrern und Eltern gewünschte Anbau mit Sicherheit die beste Lösung. Aus wirtschaftlicher Sicht ist ein millionenteurer Anbau für uns finanziell kaum tragbar, sind unsere Kassen doch sowieso schon mehr als leer“, erklärt Dr. Gabriele Pauli. „Die Mietvariante hätte den großen Vorteil gehabt, billiger und flexibler zu sein. Bei einem Rückgang der Schülerzahlen wäre es beispielsweise sehr einfach möglich gewesen, weniger Räume anzumieten.“ Die nächste Sitzung der Zweckverbandsversammlung der FOS/BOS findet am 14. November 2005 statt. In dieser steht der Anbau dann auf der Tagesordnung.