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Sicherheitsbericht 2020: Landkreis ist positiver Spitzenreiter in Mittelfranken

Der Landkreis Fürth war im vergangenen Jahr laut Polizei der sicherste Landkreis in Mittelfranken. Es wurden 2.540 Straftaten in der polizeilichen Kriminalstatistik erfasst.

Dies bedeutet zwar einen minimalen Anstieg der Fallzahlen um 1,5 Prozent, aller-dings konnte zugleich die Aufklärungsquote auf 70,4 Prozent gesteigert werden, wie aus dem jüngst veröffentlichten Sicherheitsbericht der Polizeiinspektionen Stein und Zirndorf sowie der Kriminalpolizeiinspektion Fürth hervorgeht.

Somit gelang es den für den Landkreis Fürth zuständigen Polizeidienststellen, mehr als zwei Drittel aller Straftaten aufzuklären und Tatverdächtige zu ermitteln. Die Auf-klärungsquote lag zugleich erneut erkennbar über dem mittelfrankenweiten (68,1 Prozent) und deutlich über dem bayernweiten Schnitt (66,4 Prozent).

Der Leiter der PI Zirndorf, Roland Meyer, sein Steiner Amtskollege Horst Küspert und Kriminaloberrat Michael Dietsch sprechen im dem Bericht von einem außergewöhnli-chen Jahr 2020, das natürlich von der Pandemie-Situation geprägt gewesen sei. Die von der Bundes- und Staatsregierung getroffenen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung hatten demnach „mitunter massive Auswirkungen, sowohl auf die Aufgaben der Polizei als auch auf die Kriminalitätsentwicklung”.

Unabhängig von der Aufgabe der Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten sowie den zahlreichen präventiven Maßnahmen hätten die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten durch die Überwachung der Infektionsschutzmaßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung des Virus sowie zur Unterbrechung von Infektionsketten geleistet.

Die Überwachung der Einhaltung der Corona-Infektionsschutzmaßnahmen habe eine gewaltige und komplexe Aufgabe dargestellt. Ab Inkrafttreten der Infektionsschutz-maßnahmen im März 2020 bis Jahresende wurden im Landkreis Fürth etwa 5.000 Kontrollen durchgeführt. In etwa 1.100 Fällen wurden Verstöße mündlich verwarnt oder durch Einleitung von Bußgeldverfahren geahndet.

Wegen des Lockdowns waren viele Familien zwangsläufig Zuhause. Das führte auch zu Einsätzen wegen häuslicher Gewalt. Knapp 400 Einsätze gab es 2020 deswegen. Von einem sprunghaften Anstieg während der Lockdown-Monate könne aber nicht die Rede sein, heißt es in der Auswertung. Straftaten wegen häuslicher Gewalt seien in den vergangenen Jahren kontinuierlich leicht angestiegen.

Eine Steigerung sei dagegen bei der Verbreitung pornografischer und kinderporno-grafischer Inhalte zu erkennen. Hier wurden im vergangenen Jahr 20 Fälle im Land-kreis registriert. Zum einen sei die steigende Tendenz auf die stetig intensivierte technische Ermittlungsarbeit der Polizei sowie bundesweit konzertierter Anstrengungen zurückzuführen. Ein anderer Grund sei aber auch der teilweise leichtfertige Umgang von Kindern und Jugendlichen mit persönlichen Daten innerhalb der sozialen Medien.

Darüber hinaus gab es im vergangenen Jahr 219 einfache und 61 gefährliche Körperverletzungs-Delikte. Trotz Lockdowns sei es hier nicht zu einer Verringerung der Fallzahlen gekommen. Dies sei mutmaßlich damit zu erklären, dass während der deliktsrelevanten Sommermonate keine einschneidenden Infektionsschutzmaßnahmen angeordnet und somit Treffen im öffentlichen Raum möglich gewesen seien.

Allerdings ging die Zahl der Diebstähle deutlich zurück, was die Polizei auf die Einschränkungen des öffentlichen Lebens zurückführt. Die Zahl der Wohnungseinbrü-che ging sogar um bemerkenswerte 21,6 Prozent zurück. Insgesamt wurden 40 Einbrüche gemeldet. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 gab es 100 Wohnungseinbrüche, die höchste Zahl in den vergangenen zehn Jahren.

Landrat Matthias Dießl bedankte sich bei der Polizei für die „sehr gute Arbeit im Landkreis Fürth.” Die Pandemie und die damit verbundenen Einsätze hätten den Be-amtinnen und Beamten sehr viel abverlangt. Das Ordnungsamt und weitere Abteilungen des Landratsamtes arbeiteten sehr gut mit der Polizei zusammen. „Ich freue mich, dass es sich in unserem Landkreis im Vergleich zu den andren Kreisen in ganz Mittelfranken am Sichersten lebt”, betonte Matthias Dießl.