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Situation für Auszubildende im Landkreis durchaus erfreulich – Viele Projekte und Initiativen ziehen an einem Strang

Eine durchaus erfreuliche Nachricht konnte Landrätin Dr. Gabriele Pauli beim zweiten vom Landkreis Fürth initiierten Fachgespräch zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt vermelden: „Die große Mehrheit der Jugendlichen, die sich intensiv um einen Ausbildungsplatz bemüht haben, konnte entweder direkt in eine Ausbildung oder eine berufsvorbereitende Maßnahme vermittelt werden“, so Dr. Gabriele Pauli. Der Landkreis stehe bei den Vermittlungszahlen wesentlich besser da als der mittelfränkische Durchschnitt, betonte auch Christian Nowak vom Industrie- und Handelsgremium Fürth (IHG). Dies sei auch eine Bestätigung dafür, dass die Maßnahmen und Aktionen der letzten Monat erfolgreich waren. Insbesondere das Projekt „Jobchecker 2005“, initiiert von Landkreis Fürth und dem Verein „1-2-3“, bei dem Jugendliche von Experten fit für die Bewerbung gemacht wurden, sei hierbei zu nennen. Dies wurde bei dem Fachgespräch in Lind auch von den anwesenden Vertretern aus Wirtschaft, den Schulen und von Verbänden bestätigt. Aber auch ehrenamtliche Initiativen können im Landkreis Fürth Erfolge vermelden. So hat Peter Held aus Cadolzburg die Initiative „Schülercoaches“ ins Leben gerufen. Denn er stellte fest: „Von den Noten her schwache Schüler sind keinesfalls dumme Schüler.“ So startete der Cadolzburger mit 19 weiteren ehrenamtlichen Helfern das Schülercoach-Projekt nach dem Vorbild einer Schule bei Wolfratshausen. 17 Schüler in Cadolzburg werden seitdem individuell von jeweils einer Person aus dem Kreis betreut. Schwer sei es zwar gewesen, an die ersten Schüler heranzukommen, erinnert sich Peter Held. Doch inzwischen hat sein Team allen Grund zu Freude: „Es ist einfach fantastisch, wenn ein Schüler, der vorher in Mathe eine 5 geschrieben hat, nun die Note 2 hat. Der Schüler ist endlich wieder motiviert, kommt heraus aus der Loser-Ecke“, so der Cadolzburger. Sein Vorschlag bei dem Fachgespräch, der auch von der Landrätin unterstützt wurde: In jedem Schulsprengel des Landkreises sollte es Schülercoaches geben, die schwache Schüler bis zum Schulabschluss und der anschließenden Bewerbung um einen Ausbildungsplatz betreuen. In Cadolzburg ist die Bundesagentur für Arbeit ebenfalls in das Projekt eingebunden. Über die Berufsberater wurden schwache Schüler an die Coaches weiter empfohlen, der Erstkontakt hergestellt. Wie Claus Peter Birkicht von der Regionaldirektion der BA erklärte, unterstützten Projekte wie jenes aus Cadolzburg die Arbeit seiner Behörde durchaus. Denn immerhin sei ein Berater der BA im Schnitt für bis zu 700 Stellensuchende zuständig. In anderen Landkreisgemeinden bilden sich bereits vergleichbare Initiativen. In Stein sind Schüler-Coaches in Planung, wie Erster Bürgermeister Bernhard Gottbehüt berichtete. In Oberasbach arbeiten bereits fünf Coaches, die ebenso viele Hauptschüler betreuen. In Veitsbronn stehen 15 Coaches in den Startlöchern. In Roßtal laufen die Planungen ebenfalls auf Hochtouren. In Langenzenn wurde an der Hauptschule unter dem Namen „Hand in Hand“ eine besondere Praktikumsbörse gestartet. Schüler der achten Klassen können hier in ihrer Freizeit immer einmal pro Woche an einem Nachmittag über einen längeren Zeitraum in einen Betrieb hineinschnuppern. 25 Betriebe haben Praktikanten aus Langenzenn aufgenommen. Was nun aber noch fehle, so die Anwesenden, sei eine Vernetzung, damit die Projektgruppen voneinander lernen könnten, damit Fehler vermieden werden können. Landrätin Dr. Gabriele Pauli schlug vor, dass der Verein „1-2-3 e.V.“ eine derartige zentrale Rolle eventuell übernehmen könne. Dies soll nun geprüft werden. „Für solche Vorhaben brauchen wir immer wieder Sponsoren, die uns helfen“, meinte Dr. Gabriele Pauli. Wer noch keine Stelle hat, kann bei EQJ unterkommen Eine wichtige und erfreuliche Mitteilung hatte Claus Peter Birkicht für all jene Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben: Noch bis Mitte März 2006 können sie sich um eine Aufnahme in der neuen „Job-Pforte“ namens EQJ bewerben. Die Abkürzung steht für Einstiegsqualifizierung für Jugendliche. Dabei handelt es sich um sechs- bis zwölfmonatige betriebliche Praktika, die von der Arbeitsagentur finanziell mit je 192 Euro gefördert werden. Rund 80 Prozent der Praktikanten wurden bislang nach Ende des Praktikums als Auszubildende übernommen! „EQJ stellt somit eine große Chance für alle Jugendlichen da, die noch auf der Suche nach einer Stelle sind“, so der BA-Experte. Rund 480 solcher Plätze stehen in Mittelfranken zur Verfügung, von denen noch nicht alle besetzt sind. Welche Plätze dies sind, kann im Internet unter www.eqj-bayern.de abgerufen werden. Aktionstage 2006 Zum Abschluss der Veranstaltung wies Landrätin Dr. Gabriele Pauli darauf hin, dass die Projekte des Landkreises auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden. So findet am 3. Februar 2006 in Puschendorf in der Eichwaldhalle der Aktionstag „Nie mehr Schule – und dann?“ statt. Hier präsentieren sich dann wieder mehrere Dutzend Ausbildungsbetriebe. Der Jobchecker soll 2006 vom 17. bis 20. Juli wiederholt werden, so dass auch im kommenden Jahr kein Schüler Angst vor dem Bewerbungsgespräch haben muss.