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Startschuss für Modellversuch in Cadolzburg – Tempo 30 in Hauptverkehrsstraßen

Startschuss für Modellversuch in Cadolzburg

Wie kann der Straßenverkehr für Radfahrer sicherer werden?

Das ist die zentrale Frage mit der sich die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V. gemeinsam mit der Technischen Hochschule Nürnberg in einem gemeinsamen Modellprojekt mit dem Freistaat Bayern beschäftigt.

Auf verschiedenen Straßenabschnitten in bayerischen Kommunen werden im Zeitraum von 2018 bis 2020 deshalb unterschiedliche Maßnahmen und deren Wirkung auf die Sicherheit des Radverkehrs untersucht. Auch der Landkreis Fürth ist mit einem Modellversuch in Cadolzburg Teil des Forschungsprojektes.

„Gerade der Mischverkehr ist in vielen Orten mit Hauptverkehrsstraßen eine Gefahr für die Radfahrer. In den Modellversuchen geht es deshalb auch darum herauszufinden, wie das Miteinander im Verkehr gerade an kritischen Stellen und in engen Straßen sicher und besser gestaltet werden kann. Ich freue mich deshalb, dass wir Teil dieses Projektes sein können“, so AGFK Bayern Vorsitzender Landrat Matthias Dießl.

Um die Gefährdung der Radfahrer deutlich zu verringern oder sogar auszuschließen hat die AGFK vier unterschiedliche Maßnahmen abgestimmt, die nun an geeigneten Hauptverkehrsstraßen getestet und wissenschaftlich untersucht werden sollen.

Folgende Maßnahmen stehen dabei zur Verfügung:

  1. Fahrradpiktogramme auf der Fahrbahn
  2. Kennzeichnung von Radwegen ohne Benutzungspflicht
  3. Einseitige Schutzstreifen innerorts
  4. Tempo 30 in Hauptverkehrsstraßen

Für den Modellversuch in Cadolzburg wurde dabei „Tempo 30 in Hauptverkehrsstraßen“ ausgewählt. Im Vorfeld des Projektes wurde hierfür der Verkehrsablauf dokumentiert. Alle Ergebnisse werden dann nach Abschluss des Projektes untersucht und bewertet, um herauszufinden ob eine straßenverkehrsrechtliche Normenänderung nötig ist, um eine höhere Fahrradfreundlichkeit zu erreichen.

„Ziel der Reduzierung der Strecken-Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h ist es vor allem, herauszufinden, wie sich die Maßnahme auf die objektive und subjektive Sicherheit auswirkt, sowie die Wirkung des Miteinanders im Mischverkehr zu ermitteln und mit den Ergebnissen weitere Schritte für ein Fahrradfreundliches Bayern gehen zu können.“ so der Landrat.

1. Bürgermeister Bernd Obst freut sich, dass Cadolzburg für den Modellversuch ausgewählt wurde. „Ich hoffe, dass wir für den Ort Cadolzburg durch den Modellversuch weitere, fundierte Aussagen zur Verkehrsbelastung der Ortsdurchfahrt erhalten.“

Neben Cadolzburg wurden 3 weitere Kommunen für Modellversuche der „Tempo 30 Maßnahme“ ausgewählt.
Dazu zählen:

  • Fürstenfeldbruck: Einseitiger Schutzstreifen innerorts, Tempo 30 in Hauptverkehrsstraßen
  • Gröbenzell: Tempo 30 in Hauptverkehrsstraßen
  • Regensburg: Kennzeichnung von Radwegen ohne Benutzungspflicht, Tempo 30 in Hauptverkehrsstraßen

Die Schilder in Cadolzburg sind nun angebracht und der Modellversuch kann damit starten. Die AGFK Bayern und die Technische Hochschule Nürnberg erwarten Erkenntnisse, die auch bundesweit von Interesse sein könnten. Die Schilder werden längstens bis Vorliegen der endgültigen Auswertung des Gesamtprojekts stehen bleiben. Diese Ergebnisse werden im Frühjahr 2020 erwartet.