Superfood aus Wachendorf: Familie Decker vermarktet Haskap-Beere als erster deutscher Betrieb im eigenen Hofladen
Seit Dezember 2018 ist die Haskap-Beere in Deutschland im Rahmen einer EU-Verordnung als neuartiges Lebensmittel zugelassen und wird mittlerweile auch im Landkreis Fürth erfolgreich von Familie Decker in Wachendorf angebaut. Die Initiative “Gutes aus dem Fürther Land” besuchte den Biohof und erhielt von den Haskap-Pionieren zur jetzt bevorstehenden Erntezeit viele Informationen über die besondere Frucht.
“Wir sind in ganz Deutschland die Zweiten, die die Beere auf einem landwirtschaftlichen Betrieb anbauen und die ersten, die sie auch direkt vermarkten. In Ländern, in denen sie schon mehr verbreitet ist, gilt sie zudem als das neue Superfood”, sagte Michael Decker.
Aus der Haskap-Beere stellt der Betrieb verschiedene Bio-Produkte her: Direktsaft, Sirup, Nektar, Essig, Fruchtaufstrich und Eis. Weitere sind in Planung. Natürlich sind auch die unverarbeiteten Beeren im eigenen Hofladen erhältlich. Geplant ist von Familie Decker zudem ein Online-Shop. Der Biohof hat mit den Haskap-Beeren somit ein weiteres Standbein geschaffen.
Wir freuen uns, dass diese neue Beere bereits bei uns im Landkreis Fürth angebaut wird - und das mit so großem Erfolg”, freute sich Landrat Matthias Dießl. Familie Decker stehe für innovative Landwirtschaft. Bürgermeister Bernd Obst begrüßte es, dass der Name der Marktgemeinde damit auch bundesweit durch Landwirtschafts-Pioniere ein weiteres Mal Beachtung finde. Er erinnerte an die Haselnuss-Plantage in Gonnersdorf, die ebenfalls als Versuch gestartet und nun fest etabliert sei.
Wie Michael Decker erläuterte, ist die Beere sehr gesund. Sie enthält viele Antioxidantien, sie ist pur genießbar und sogar sehr wohlschmeckend. Erwähnenswerte Inhaltsstoffe sind unter anderem Vitamin C, A und E, Eisen, Magnesium, Phosphor und Kalzium. Die intensiv-blaue Farbe ist nach Angaben des Bundeszentrums für Ernährung auf den hohen Anthocyangehalt zurückzuführen. Auch optisch seien die Früchte interessant, da sie nicht rund, sondern länglich bis eckig geformt sind. Die Haskap-Beere kann pur, im Joghurt oder im Müsli gegessen werden. Die Früchte sind aber auch für die Verarbeitung zu Saft, Konfitüre, Relish, Kompott und Wein geeignet. Geerntet wird die Beere im Mai und Juni.
Der Landrat erkundigte sich nach der Anbauweise. Hierzu sagte Michael Decker, dass ihm ein nachhaltiger und verantwortungsvoller Umgang mit der Natur wichtig sei. So würden keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel oder mineralische Dünger zum Einsatz kommen. Gerade die jüngere Generation schätze dieses nachhaltige Wirtschaften wieder sehr.
Landrat Matthias Dießl wünschte Familie Decker weiterhin viel Erfolg mit dem Anbau und der Vermarktung des neuen “Superfoods”.
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