Unsichtbares wird sichtbar, Vergangenes lebendig: Deutschlands erster „Augmented Reality-Radweg“
Landrat Matthias Dießl hat Deutschlands ersten Augmented Reality-Radweg eröffnet. “Das ist wahrscheinlich der spannendste Radweg im ganzen Land”, sagte Matthias Dießl. Unter Augmented Reality versteht man die Verschmelzung der Realität mit Computer-Effekten. Bekannt geworden ist diese Technik durch das Handy-Spiel “Pokemon”, mit dem man mit dem Handy verschiedene vom Programm erzeugte Figuren in der realen Umgebung entdeckt.
“Beim Hohenzollern-Radweg steht aber die Unterhaltung besonders für Familien im Vordergrund. In überraschender Weise macht diese besondere App Unsichtbares sichtbar und Vergangenes lebendig”, sagte der Landrat. Insgesamt gibt es auf dem Hohenzollern-Radweg elf Orte, die mit der App zum Leben erweckt werden können.
Übrigens: Schummeln geht nicht. Die App erkennt, ob der Radler sich tatsächlich vor der Sehenswürdigkeit befindet, nur dann werden die Objekte zum Leben erweckt.
Von Nürnberg nach Ansbach
Den Hohenzollern-Radweg gibt es schon länger, er erstreckte sich aber nur von Langenzenn bis Windsbach. Nun wurde er auf knapp 100 Kilometer erweitert und führt von Nürnberg bis nach Ansbach vorbei an verschiedenen Sehenswürdigkeiten, die an die Hohenzollern erinnern. Sie haben vor 600 Jahren in Franken und Brandenburg regiert.
Beim Radeln durch die Natur werden mit dem Smartphone Bauwerke und Geschichte(n) zum Leben erweckt. So erzählt beispielsweise in Roßtal die “schöne Else” von der Vergangenheit. Im Heilsbronner Münster überrascht hingegen ein animierter Ritter mit seinem Können. Ebenfalls in Heilsbronn erzählt Kurfürstin Anna aus ihrem Leben. An der Residenz Ansbach spricht die Büste des Architekten Leopold Retti. Am Dreiherrschaftbrunnen in Fürth berichtet der Markgraf den Radlern Wissenswertes. Auf der Nürnberger Kaiserburg erzählt ein junger Falke von den Hohenzollern. In Neuendettelsau und Langenzenn werden in filmischen Szenen Ereignisse aus der Vergangenheit nachgespielt.
Neben den einzigartigen Effekten und der Geschichte der Hohenzollern bietet die App Serviceauskünfte zu Gastronomie und weiteren Angeboten entlang des Weges. Eine integrierte Navigationsfunktion erleichtert zusätzlich zur Beschilderung die moderne Schnitzeljagd. Dadurch wird die Radweg-App zum idealen Reisebegleiter.
Die App für die Zeitreise zurück in die Geschichte wurde von der Zirndorfer Firma Pion ONE AG entwickelt. Firmenchef Ralf Scheid erhielt für seine Geschäftsidee jüngst den Kreativpreis des IHK-Gremiums Fürth.
Gute Anbindung an Bus und Bahn
“Der neue Weg bietet auch die Möglichkeit für Touristen, etwas länger in der Region zu bleiben”, erläuterte Matthias Dießl. Die gesamte Strecke des neuen Radwegs kann in zwei bis drei Tagen zurückgelegt werden und ist besonders für Familien geeignet. Durch die zusätzliche App wird Technik mit einem Ausflug in die Natur verbunden –so können auch Kinder und Jugendliche spielerisch Geschichte erleben. “Zudem gibt es entlang der Strecke eine gute Anbindung an Bus und Bahn, so dass auch Tagesausflüge ohne Auto möglich sind”, sagte der Landrat. Unterwegs gibt es natürlich auch viele Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.
Für den Hohenzollern-Radweg wurden die vorhandenen Radwege genutzt und miteinander durch eine entsprechende Beschilderung verbunden. Die Federführung bei der Umsetzung hatte das Regionalmanagement des Landkreises Fürth in Kooperation mit dem Tourismusverband Romantisches Franken. Kooperationspartner sind außerdem die dreizehn Kommunen entlang der Strecke und der Radfahrverein ADFC.
Die App „Erlebnisradweg Hohenzollern“ ist für iOS und Android in den Stores zu finden. Alle Informationen gibt es auch unter https://www.erlebnisradweg-hohenzollern.de
Presse:
br Abendschau, 07.06.2017:
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/abendschau/hohenzollern-radweg-mittelfranken-100.html
sueddeutsche.de, 06.06.2017
http://www.sueddeutsche.de/panorama/radeln-mit-ritter-als-virtuellen-fremdenfuehrern-1.3536953
br.de, 06.06.2017
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