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Verleihung des Ehrenzeichens an Oberstudienrat Rudolf Großmann, Studiendirektor i.R. Gerhard Miedaner und Kreisheimatpfleger a.D./Studiendirektor i.R. Helmut Mahr

In seiner Sitzung am 04.10.2005 beschloss der Verleihungsbeirat, dem Kreistag die Herren Gerhard Miedaner, Rudolf Großmann und Helmut Mahr zur Auszeichnung mit der Landkreismedaille vorzuschlagen. Gemäß § 3 Abs. 2 der Satzung über die Ehrenzeichen des Landkreises Fürth wird die Landkreismedaille an Personen verliehen, die sich besondere Verdienste um den Landkreis erworben haben. In diesem Jahr begeht die 1995 maßgeblich durch Herrn Mahrs Zutun neu geschaffene Landkreismedaille den 10-jährigen Jahrestag. Dies ist Anlass, noch einmal die Verdienste von Herrn Mahr für den Landkreis Fürth, die sich nicht nur auf die Tätigkeit als Kreisheimatpfleger beschränkten, herauszustellen und gleichzeitig sein gesamtes Lebenswerk zu würdigen:

Das engagierte Wirken von Helmut Mahr während seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Kreisheimatpfleger des Landkreises Fürth für die Bürgerinnen und Bürger, die Heimatvereine und sonstige Institutionen ist schon mehrfach gewürdigt worden.

Seit 1979 erhielt er vierzehn offizielle Auszeichnungen, so das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Dankurkunden des Regierungsbezirks Mittelfranken und der Bayerischen Staatsregierung für besondere Verdienste um den Denkmalschutz, aber auch die „Medal and Scroll of appreciation“ der US-Armee für loyale Dienste und treue Freundschaft. Helmut Mahr war bis 1987 Studiendirektor am Fürther Hardenberg-Gymnasium und von 1974 bis 2002 ehrenamtlicher Heimatpfleger des Landkreises Fürth. Dabei beriet er die Dienststellen des Landratsamts, der Gemeinden und auch die Bevölkerung in Fragen des Denkmalschutzes und betreute die Heimatforschung, die Heimatvereine und die Museen im Landkreis. Sein Hauptanliegen war die Erforschung der Geschichte des Landkreises und die Veröffentlichung von Geschichtsquellen und Forschungsergebnissen. Hervorzuheben sind dabei seine Veröffentlichungen zu den Kriegsereignissen des Jahres 1632 an der Alten Veste. Auch beschrieb Helmut Mahr die Besetzung des Landkreises Fürth durch die US-Armee im Jahr 1945. Die Ortsgeschichten von Oberasbach, Obermichelbach, Seukendorf und Zirndorf entstammen seiner Feder, ebenso die Sozial- und Sparkassengeschichte des Landkreises Fürth und eine Kulturkundereihe für Schulen über Flurdenkmale, Markt und Stadt, Wallensteins Lager als ingenieurtechnisches Problem und Stätten jüdischen Lebens im Landkreis Fürth, um nur einige Beispiele zu nennen.

Medaillen, Gedenkmünzen und auch das Ehrenzeichen des Landkreises, das heute verliehen wird, wurden von ihm entworfen. Auch die Entwürfe für den Bau des Wintersdorfer Wasserrades, die Konstruktionszeichnungen für ein Orgelgeschütz für das Museum Zirndorf sowie für zwei mittelalterliche Wurfmaschinen stammen aus seiner Hand. Die von Herrn Mahr 1999 konzipierte Wanderausstellung über das Judentum während und nach dem 2. Weltkrieg im Landkreis Fürth haben mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler gesehen. Diese Beispiele sind nur ein unvollkommener Versuch, das Lebenswerks von Helmut Mahr, all seine Interessen, seine Forschungsgebiete und seine großartigen Leistungen in Worte zu fassen. Sein Lebenswerk soll mit der Überreichung der Landkreismedaille, die mit seiner maßgeblichen Unterstützung vor zehn Jahren neu geschaffen wurde, ausdrücklich gewürdigt werden.

 

 

Seit seiner Berufung 1978 an das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Oberasbach war Herr Gerhard Miedaner als „Mitarbeiter im Direktorat“ tätig und dort insbesondere als Verantwortlicher für den Haushalt mehr als zwanzig Jahre Ansprechpartner für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kreiskämmerei. Hier zeigte er sich als stets aufgeschlossener, offener und fairer Gesprächspartner gegenüber dem Landkreis Fürth.

Obwohl eigentlich Sprachlehrer und Erdkundler, galt seine Leidenschaft der Technik, insbesondere für Computer. Bereits vor zwei Jahrzehnten war Herr Miedaner maßgeblich an der Einführung der ersten Schulcomputer („ATARI“) an den drei Landkreis-Gymnasien beteiligt. Am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium hat er zusammen mit der Firma SuSe die Entwicklung eines speziellen Betriebssystems für Schulen („Linux-Schulserver“) vorangetrieben. Wertvolle Hilfe leistete er im Rahmen des EDV-Konzeptes für alle Schulen des Landkreises Fürth, das er wesentlich mitgestaltete, sowie beim Aufbau eines „Support-Systems“ zur Unterstützung der EDV-Betreuer an den einzelnen Landkreis-Schulen. Zusammen mit einer Schülergruppe erstellte er zudem wesentliche Teile der EDV-Verkabelung des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Eigenregie. Mit gespendeten Altgeräten und ausrangierten, wieder Instand gesetzten EDV-Einzelkomponenten hat er verschiedene Schülerübungsräume eingerichtet. Durch dieses insgesamt herausragende Engagement erbrachte Herr Miedaner wertvolle Dienste für den Landkreis Fürth als Sachaufwandsträger.

 

 

 

 

 

Vor dreizehn Jahren wurde im Landkreis Fürth die Fürther Mathematikolympiade („FÜMO“) aus der Taufe gehoben. Von Anfang an dabei und sehr engagiert war Herr Rudolf Großmann, Oberstudienrat am Gymnasium Stein. Hintergrund war die Tatsache, dass - obwohl im Jahrhundert der Wissenschaft und Informations-Technik zu Hause - der naturwissenschaftlich-technische Nachwuchs ausblieb und in der Zukunft nicht genügend Computerspezialisten verfügbar sein würden. Herr Großmann und seine Kollegen erkannten klar, dass nicht etwa mangelnde Begeisterung der Schüler an Mathematik und Informatik ursächlich waren, sondern die fehlende Förderung über den Bereich der Schule hinaus. Deshalb engagierten sich Herrn Großmann und weitere Freiwillige ganz besonders innerhalb der „FÜMO-Mannschaft“, um im Zug dieses Wettbewerbs mathematisch interessierte Schülerinnen und Schüler zu entdecken und zu unterstützen. Die Mathematikolympiade bietet den Schülern die Gelegenheit, vernetztes Denken auch an schulunüblichen Problemen einzuüben. Hierbei werden produktives Lernen, Kreativität und selbstständiges Arbeiten der Schüler beim Lösen der gestellten Probleme gefördert. Die „FÜMO“ hat sich über die Zeit auch als Exportschlager erwiesen. Sie wird mittlerweile in weiten Teilen Bayerns und auch Deutschlands ausgetragen. Ein Erfolg, der auch dem großen Engagement von Herrn Großmann zugerechnet werden muss.