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Wie kommt der Lehm in die Grube?

Bei den Lehmtagen vom 7. bis 16. Oktober 2008 lernen Schulklassen, wie Berge vor 200 Millionen Jahren verwitterten und in Urmeere abgeschwemmt wurden. Bereits zum vierten Mal können Kinder bei den Lehmtagen in die Erdgeschichte hinein sehen. Mitarbeiter der Naturschutzbehörde zeigen an der neuen Sedimentations-Simulations-Anlage, wie sich die Erde im Laufe der letzten 200 Millionen Jahre entwickelt und verändert hat. Bei einer Führung durch die Tongrube, die die Firma Reithelshöfer auch in diesem Jahr gestattet, blicken die Besucher in die Erdgeschichte hinein. In der Grube kann man die einzelnen verschiedenen Keuperschichten genau erforschen und sich eine Vorstellung davon machen, dass zwischen der Entstehung der einzelnen Schichten Jahrtausende liegen.

In diesem Jahr können sich die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 2 - 6 auch auf kriminalistische Spurensuche begeben und dabei lernen, wie die Fußspuren von Sauriern oder anderem Urgetier in den Sandstein gelangt sind. Auf dem Gelände der Deponie Horbach und in der Grube der ehemaligen Ziegelei Lotter und Stiegler lernen die Schulkinder außerdem den Umgang mit Lehm und erforschen dabei die Pflanzenwelt, Geologie und heimatkundliche Bedeutung der Lehmgrube.

Besonders spannend wird in diesem Jahr auch die Lehmziegelproduktion werden. Die Schulklassen können Lehmziegel herstellen und damit gemeinsam stabile Lehmmauern in das Modellhaus einziehen.

In der Grube dürfen die Schüler bei Bewegungsspielen außerdem ihre sportlichen Fähigkeiten erleben. Neben all den Neuerungen warten auf die Gäste die bekannten und beliebten Aktivitäten wie Grubenführung, Lehmflechtwand, Poporutsche und die heißbegehrte Lehmkartoffel.

Finanziert werden die Lehmtage von der Firma M-Net, Maxi DSL, die durch eine großzügige Spende ermöglicht, dass die Besucher pro Person nur zwei Euro Eintritt zahlen müssen. Der Erlös geht an den Verein 1-2-3 e.V., der im kommenden Jahr die Naturerlebnisse für Kinder und Jugendliche im Landkreis weiter ermöglicht. Auch der Fa. Koramic und der Stadt Langenzenn, die mit Material, Transport und Gerätschaften die Lehmtage unterstützen, dankte Landrat Matthias Dießl und betonte, dass nicht zuletzt die gute Zusammenarbeit der Kräfte von Bauhof, Kreisgärtner und Deponie/Wertstoffhof der Naturschutzbehörde die Umsetzung der Langenzenner Lehmtage ermöglichte.

Zum Schluss gab Landrat Matthias Dießl noch einen Ausblick auf das nächstes Großprojekt der Naturschutzbehörde im Rahmen der Bayerischen Biodiversitätsstrategie:

Das Orange Band

Ende November wird mit Unterstützung der Schulen und voraussichtlich auch erwachsener Bürger des oberen Zenngrundes das Zenntal durch ein "Oranges Band" verfremdet, d.h. aus den alltäglichen Seh- oder besser Übersehgewohnheiten herausgerissen.

Die Mitarbeiter der Naturschutzbehörde wollen dann quer zum Tal eine Art überdimensionaler Wäscheleine spannen, an denen dann Hunderte orange Tücher aufgehängt werden. Auf den Tüchern konnten zuvor die "Künstler" ihr Bild vom Zenntal, ihrer Heimat, aufmalen. Das Projekt steckt jetzt noch in der Anfangsphase - die Mitarbeiter der Naturschutzbehörde und auch der Landrat hoffen, dass die Bürger im Zenngrund dieses landesweit einmaligen LandArt-Projekt wohlwollend unterstützen.

Das Bayerische Umweltministerium leistet ebenfalls seinen finanziellen Beitrag zu diesem außergewöhnlichen Weg der Umweltbildung.