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Zeichen der Geschlossenheit:Bürgermeister und Landrat unterzeichnen Integrationsleitlinien

Der Landkreis Fürth setzt auf Integration: Die Bürgermeister der Landkreisgemeinden haben vor der jüngsten Kreistagssitzung die Integrationsleitlinien zusammen mit Landrat Matthias Dießl unterzeichnet.

“Es ist ein starkes Signal, dass sich alle Gemeinden den Integrationsleitlinien angeschlossen haben”, sagte der Landrat. Bis Ende des Jahres soll nun das darauf aufbauende Integrationskonzept fertiggestellt werden.

Die Integrationsleitlinien für den Landkreis Fürth wurden am 12. Dezember 2016 durch den Kreistag verabschiedet. Erarbeitet wurden sie unter Federführung der Integrationsbeauftragten Julia Steger von einer Projektgruppe, die sich aus Vertretern von Verwaltungen, Politik, Religionsgemeinschaften, Wohlfahrtsverbänden, Wirtschaft und Bildungseinrichtungen zusammensetzte.

Im Punkt 1 der Leitlinien heißt es: “Der Landkreis Fürth versteht Integration als wechselseitigen Prozess zwischen den Zugewanderten und der Aufnahmegesellschaft, der allen Beteiligten nutzt. Um neue Perspektiven für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, tragen alle Menschen, mit Lebensmittelpunkt im Landkreis Fürth, Verantwortung.”

Und in Punkt 7 wird betont: “Im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetztes haben Rassismus, Extremismus und Diskriminierung jeglicher Art im Landkreis Fürth
keinen Platz. Gegen diese Erscheinungsformen von Intoleranz wird entschieden und mit allen Mitteln vorgegangen.”

“Im Laufe der letzten Monate wurden die Integrationsleitlinien in allen Gemeinde- und Stadtratssitzungen thematisiert”, erläuterte Matthias Dießl. Dabei beschlossen alle Städte und Gemeinden des Landkreises ihre Unterstützung durch eine gemeinsame Unterzeichnung der Integrationsleitlinien.

Matthias Dießl stellte klar: “Beim Thema Integration denkt man meistens zuerst an Flüchtlinge. Tatsächlich sind es aber überwiegend Menschen aus anderen EU-Ländern, die bei uns eine neue Heimat gefunden haben und eine gute Integration benötigen. Wir sind einer der wenigen Landkreise, der eine eigene Integrationsbeauftragte und einen Bildungskoordinator hat”, so der Landrat. Der Ausländeranteil im Landkreis liegt derzeit bei sechs bis sieben Prozent. Mit einem Anstieg sei aber zu rechnen.

Überhaupt hat sich seit der Verabschiedung der Leitlinien durch den Kreistag im Be-reich der Integrationsarbeit im Landkreis Fürth einiges getan. Unter dem Motto „Miteinander gestalten – Gemeinsam zum Integrationskonzept für den Landkreis Fürth“ wurden Arbeitskreise zu den Handlungsfeldern Sprachförderung, Bildung und Ausbildung, Arbeit und Wirtschaft sowie Gesellschaft und Zusammenleben gebildet. Da-rin erarbeiteten die Mitglieder Handlungsempfehlungen für die Integrationsarbeit im Landkreis. Als eine Maßnahme im Zuge des Integrationsprozesses ist beispielsweise ein Sprachwegweiser als notwendig erachtet worden. Dieser wurde vor wenigen Ta-gen vorgestellt und gemeinsam mit der Stadt Fürth erarbeitet.

Die Arbeitskreise wurden begleitet vom für den Prozess ins Leben gerufenen Steuerungskreis Integration, der sich aus dem Landrat sowie Vertretern aus Gemeinden, Politik und Verwaltung zusammensetzt.

“Die Arbeit geht nun zügig weiter, damit wir bald das Integrationskonzept vorstellen können”, sagte der Landrat.