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Ziegeln, Lehmkartoffeln und Popo-Rutsche für den guten Zweck

Die dritten Lehmtage erbrachten eine Solidarspende in Höhe von 800 Euro für Waisenhaus in Kenia Bereits zum dritten Mal bot die Naturschutzbehörde des Landkreises Fürth mit dem Projekt "Erlebnistag Lehm" Schulklassen der Jahrgangsstufen 2 bis 6 die Möglichkeit an, Natur, Geologie, Kultur und Industriehistorie des Zenngrunds kennen zu lernen. Die Aufgabe: In einer alten Lehmgrube musste ein schlichtes Fachwerkhaus errichtet werden. Das komplette "Zubehör" wurde von den Kindern selbst hergestellt. Von den Schülern wurde hierfür eine "Solidar-Spende" in Höhe von zwei Euro pro Kind eingesammelt. Insgesamt sind auf diese Weise nun 800 Euro zusammengekommen. Die Spende hat Landrätin Dr. Gabriele Pauli zusammen mit dem Mitarbeiter der Naturschutzbehörde, Andreas Leßmann, nun an Horst Köglmaier übergeben. Er leitet für die Pfarrei St. Marien in Katzwang ein Waisenhausprojekt in Kenia. Das Waisenhaus ist ein Ort fürsorgender Liebe und Ausbildung - für eine Kindheit ohne Kinderarbeit, Versklavung oder gar ein Leben als Kindersoldat. Die 800 Euro sollen in den laufenden Betrieb des Projekts investiert werden. "Die Lehmtage haben sich dadurch zu einem wundervollen Projekt entwickelt. Zum einen lernen die Schülerinnen und Schüler mit ihren Händen etwas zu erschaffen, können kreativ sein. Sie erfahren etwas über eine alte Handwerkstradition aus ihrer eigenen Heimat. Und gleichzeitig helfen Kinder anderen Kindern, damit diese auch ein glückliches Leben führen zu können. Ich danke allen Beteiligten sehr herzlich für dieses Vorzeigeprojekt", so Landrätin Dr. Gabriele Pauli. Für die dritten Lehmtage in Langenzenn hatte diesmal die Naturschutzbehörde ihre Zelte im wahrsten Sinne des Wortes auf Landkreisgelände aufgeschlagen. In der ehemaligen Lehmgrube von Lotter + Stiegler konnten die Kinder mit Spiel, Arbeit und einer Führung den Lehm und seine Bedeutung für die heimatliche Umgebung kennen lernen ."Unser Dank gilt hier der Fa. Reithelshöfer, die uns als Eigentümer die Nutzung der Grube gestattet hat", erklärte Andreas Leßmann. 16 verschiedene Schulklassen arbeiteten mit selbst gefertigten Lehmziegeln und lehmverputzten Weidenflechtwänden. Ziel war es, ein schlichtes Fachwerkhaus zu erbauen, das nicht unbeabsichtigt Ähnlichkeiten mit den Notunterkünfte aus Katastrophen- oder Armutsgebieten hat. In diesem Jahr mussten die Kinder durchaus auch schwer arbeiten, denn sie trugen mit Lehm gefüllte Eimer aus der Grube zum "Sumpf" neben dem Fachwerkhaus. Dort wurde der Lehm erst eingesumpft und gestampft. "Die Kinder arbeiteten also für die jeweils nachfolgenden Klassen; eine Information, die für Kinder einer egozentrierten Gesellschaft durchaus auch wichtig ist", meint Andreas Leßmann. In der Grube erfuhren die Kinder die Entstehung der Lehrbergschichten, denn sie konnten an den Materialumlagerungen sehen und fühlen, wie Steine, Sande und Tone sich schichtweise ablagern. Damit Spiel und Freude auch nicht zu kurz kamen, hatte die Naturschutzbehörde auch wieder zwei Überraschungen vor Ort: Zum einen gab es zur Stärkung Lehmkartoffeln. Ihren Bewegungsdrang konnten die Kinder bei einer "Poporutsche" an den Grubenhängen freien Lauf lassen.