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Zu Besuch bei der ROSAKuh: Regionalinitiative besucht moderne Molkerei im Landkreis Fürth

65 Milchkühe sind bei den Bauers zu Hause. Rosa ist keine von ihnen. Bilder: David Oßwald

Nach einer Rosa Kuh hätten Landrat Matthias Dießl, Obermichelbachs Bürgermeister Bernd Zimmermann und die Regionalinitiative “Gutes aus dem Fürther Land” im Betrieb der Familie Bauer lange suchen können. Denn auch auf dem Familienbauernhof sind die Kühe nicht rosa.

Der Blick hinter die Kulissen des Familienbetriebs war für alle Beteiligten trotzdem ein spannendes und interessantes Erlebnis.

65 braungefleckte Milchkühe sind auf dem Bauernhof der Familie Bauer zu Hause, den es inzwischen seit über 45 Jahren gibt. 4 Generationen leben und arbeiten gemeinsam auf dem Hof. Vom 3-jährigen bis zum 90-jährigen packt jeder mit an. Unterstützt werden die Bauers dabei von sechs Arbeitskräften und ca. 10 Minijobbern. Neben rund 100 Hektar Land gehören auch eine Biogasanlage, die neben dem Eigenbedarf sogar noch 500 weitere Haushalte mit Energie versorgt und eine eigene Molkerei zum Betrieb, der schon lange im Landkreis Fürth zu Hause ist.

1973 siedelte der Bauernhof in Obermichelbach mit einem der ersten Laufställe in Deutschland an. Seine Vorreiterrolle behält der Betrieb, der schon im Jahr 2000 Sonnenstrom nutzt und vier Jahre später eine eigene Biogasanlage baut. Im Jahr 2015 wird dann die ROSAKuh gegründet. Michael Bauer erzählt: „2015 haben wir unsere Direktvermarktung auf neue Füße gestellt. Damals mit dem Ziel unsere Produkte unserem Kundenkreis zeitlich flexibler zur Verfügung zu stellen. Wir suchten deshalb nach einem pfiffigen Namen. Unsere Tochter Louisa hat ein Stofftier namens Rosa, eigentlich ein Stoffhase. Daraus wurde die ROSAKuh.“ 2019 entsteht dann eine eigene Molkerei und das erste eigene Eis wird produziert. 2020 kann die Molkerei schon in Betrieb genommen werden und ein Kompoststall entsteht.

Die Besonderheit eines Kompoststalls ist der hohe Kuhkomfort. Die Tiere haben ihre Weide praktisch schon im Stall und durch die Kompostflächen entsteht kein typischer Stallgeruch.

„Regionalität wird bei Ihnen wirklich gelebt. Von der Kuh bis hin zur fertigen Milch, dem Coockieeis oder dem Joghurt wird alles auf ihrem Hof produziert. Über Automaten und örtliche Supermärkte werden die Produkte dann auch noch direktvermarktet und regional verkauft. Ihre Kreativität, Ihr Umweltbewusstsein und Ihre Arbeit mit den Tieren begeistern mich“ so Landrat Matthias Dießl bei der Besichtigung des Betriebs. 6 Automatenstandorte, 30 Landwirtschaftliche Wiederverkäufer und 60 Supermärkte sowie etliche Kantinen und Großküchen beliefert die fränkische Hofmolkerei.

Bürgermeister Bernd Zimmermann ergänzt: „es freut mich ein solches Unternehmen in Obermichelbach zu wissen. Regionalität wird den Menschen immer wichtiger. Bei der ROSAKuh können sich Verbraucher sicher sein, dass sie beste Qualität erhalten.“

Gerade im ländlichen Bereich ist die Nachfrage nach den Produkten der Familie Bauer hoch. Im städtischen Bereich fehlt den Menschen häufiger der Bezug zur Regionalität. „Aus diesem Grund wollen wir zukünftig noch mehr über Landwirtschaft und die Herstellung von Lebensmitteln aufklären und ein Bauernhof zum Anfassen werden. Vielleicht können wir ja das Gemeindewappen irgendwann doch noch rosa färben“, so Michael Bauer.

Landrat Matthias Dießl und 1. Bürgermeister Bernd Zimmermann bedankten sich für den Blick hinter die Kulissen und wünschen den Bauers weiterhin viel Erfolg und neue Ideen für die ROSAKuh.