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Kartoffeln: Sie machen nicht dick, sättigen gut und sind im Landkreis frisch ab Hof erhältlich

Familie Hornig mit Landrat Matthias Dießl (3.v.r.); Cadolzburgs 1. Bürgermeister Bernd Obst (re.); Wolfgang Krehn, Leiter des Landwirtschaftsamtes Fürth (4. v. l.); Kreisobmann Siegfried Tiefel (3.v.l.) und Kreisrätin Ingrid Wendler-Aufrecht (2.v.r.)


Kartoffelwickel sollen beispielsweisebei Halsweh oder Erkältungen helfen.
Rohe Kartoffelscheiben, die man auf die Augen legt, sollen Kopfschmerzen lindern. Auch das Kartoffelpüree soll gut für den Darm sein.
Und: „Kartoffeln machen, auch wenn oft anderes behauptet wird, nicht dick, haben eine lang anhaltende sättigende Wirkung.
Der ebenfalls hohe Vitamin-C-Gehalt brachte der Knolle sogar die Bezeichnung Zitrone des Nordens ein“, erklärte der Leiter des Landwirtschaftsamtes, Wolfgang Krehn, bei der jüngsten Aktion der Regionalinitiative „Gutes aus dem Fürther Land”. Diesmal drehte sich also alles rund um die Kartoffel.
Familie Hornig vom Pleikershof in Cadolzburg empfing hierzu die eingeladenen Gäste. Auf ihrem landwirtschaftlichen Betrieb wird seit vielen Jahrzehnten der Kartoffelanbau betrieben. 99 Prozent der Ernte werden an den Kloßteighersteller Henglein geliefert.
Der Rest wird über eine Selbstvermarktung an Kunden abgegeben.
Der Clou: Einkaufen kann man auf dem Hof zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Zwar gibt es keinen richtigen Hofladen, dafür steht die Tür in einem Schuppen immer offen.
Dort kann man sich kiloweise verpackte Kartoffeln mitnehmen und legt den ausgeschriebenen Betrag einfach in eine bereitgestellte Kasse - ähnlich also der Bezahlmethode auf den Feldern für Blumen zum selber pflücken.

Kartoffelanbau ist ein schwieriges Geschäft
Wie Familie Hornig berichtete, sind in der Vergangenheit viele Kartoffelanbaubetriebe ausgestiegen, weil der wirtschaftliche Ertrag im Vergleich zum Aufwand in den letzten Jahren immer geringer wurde.
Infolge des heißen Juli 2010 mussten die Kartoffelbestände im Landkreis Fürth zudem stark bewässert werden, um noch eine ausreichende Sortierung und Größe zu gewährleisten.
„Das Wasser war aber meistens schneller weg, als wir schauen konnten”, so Familie Hornig, die sich
mittlerweile neben dem Kartoffelanbau auf die Schweinezucht als weiteres Standbein spezialisiert hat.
Bekannt im ganzen Landkreis sind auch die frischen Spanferkel vom Pleikershof.
Häufigste Krankheit bei den Kartoffeln ist die Kraut- und Knollenfäule.
Vom Landwirtschaftsamt in Fürth gibt es einen Warndienst, der jede Woche zwei Mal über die Gefährdung durch diese Krankheiten warnt. „So kann der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erheblich reduziert werden, das ist sehr lobenswert”, dankte Landrat Matthias Dießl.

179 Hektar Kartoffelanbau-Fläche
Gepflanzt wird die Kartoffel im zeitigen Frühjahr, meist Anfang April, in diesem Jahr bereits Ende März.
Die Kartoffel wird im Landkreis Fürth auf leichten und mittelschweren Böden, wie lehmigemSand bzw. sandigem Lehm angebaut.
Die Kartoffelfläche im Landkreis beträgt 179 Hektar. Im langjährigen Mittelernten die Landwirte im Landkreis Fürth zwischen 380 und 400 dt/ha.
Dies ist ausreichend, um die Stadt Fürth und den Landkreis Fürth zu versorgen.
Hauptsorten im Landkreis Fürth sind die Sorten Marabel, Christa, Quarta und Agria. Neu im Sortiment ist die Sorte Melody, eine spätreifende Sorte mit hellgelber Farbe. Alle Sorten sind aus gentechnikfreier Züchtung und Vermehrung.

Landkreismagazin, 20. Ausgabe 2010