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Abschied von den letzten minderjährigen Flüchtlingen im Pfarrzentrum St. Otto in Cadolzburg

Das katholische Pfarrzentrum St. Otto in Cadolzburg

Weihnachten begann heuer bereits im Sommer: „Weihnachten ist jetzt“, sagte Dekan André Hermany, als er im August die Räume des katholischen Pfarrzentrums St. Otto in Cadolzburg als vorübergehende Herberge für Flüchtlinge anbot.

Anfang September wurde das Pfarrzentrum in Kooperation mit dem Jugendamt des Landkreises Fürth innerhalb von wenigen Tagen zu einer Notunterkunft für vierzig allein reisende minderjährige Flüchtlinge eingerichtet - eine unmittelbare Reaktion auf die zunehmende Anzahl an minderjährigen Flüchtlingen, die in den bestehenden Inobhutnahme-Stellen in Nürnberg nicht mehr unterkommen konnten.

Zwischenzeitlich gibt es weitere Jugendhilfeplätze und weitere Wohngruppen,  in die die Jugendlichen nach und nach umziehen konnten. In dieser Woche wurden die letzten acht Jugendlichen verabschiedet. Sie wechselten in eine Wohngruppe nach Bamberg, bzw. erhielten einen Platz in einer Wohngruppe der Clearingstelle Nürnberg. Im Pfarrzentrum St. Otto wurden sie von den ehrenamtlichen Helfern verabschiedet, die mit einzelnen Jugendlichen auch weiterhin in Kontakt bleiben möchten.

Landrat Matthias Dießl Matthias Dießl bedankt sich bei allen Beteiligten für die schnelle und unkomplizierte Hilfe in dieser - für den Landkreis Fürth – sehr schwierigen Notsituation.

Er zieht ein Fazit: „Ich bin Herrn Dekan Hermany und seinem Team für ihr Engagement überaus dankbar. Es ist ihm gelungen, in kürzester Zeit einen Kreis an ehrenamtlichen Helfern  aufzubauen,  der die Jugendlichen durch Freizeit- und Sprachangebote aber auch mit Alltäglichem unterstützt hat. Dank des unermüdlichen Einsatzes sowohl der Ehrenamtlichen, als auch der Mitarbeiter des Jugendamtes entstand hier ein wunderbares Beispiel für eine gelungene Willkommens-Kultur!“ 

Auch Dekan Andrè Hermany blickt zurück:  „Wir hier in Deutschland können etwas Wichtiges von den Flüchtlingen lernen. Es hat mich beeindruckt, wie die Jugendlichen miteinander umgehen. Einer achtet auf den anderen – ein Verhalten, das in unserer Gesellschaft keineswegs selbstverständlich ist.“

Minderjährige Flüchtlinge, die ohne ihre Eltern einreisen, stehen unter der Obhut des örtlichen Jugendamtes. Seit dem 1. Januar 2014 dürfen sich die Jugendlichen nicht mehr in den Zentralen Aufnahmeeinrichtungen für Asylbewerber aufhalten, sondern müssen im Rahmen der Jugendhilfe untergebracht werden.

Da zwischenzeitlich eine zunehmende Zahl an Plätzen in Wohngruppen zur Verfügung steht und weitere Einrichtungen in den nächsten Monaten eröffnen, sind seitens des Kreisjugendamts nach aktuellem Stand keine weiteren Notunterkünfte im Landkreis Fürth für  minderjährige unbegleitete Jugendliche geplant.