| AAA | Drucken

AIDS-Aufklärung einmal anders: Gewinnspiel für Fürth Stadt und Land verzeichnete über 200 Teilnehmer

Eine erfreuliche Resonanz hatte das Gewinnspiel zum Welt-Aids-Tag, das von der Schwangerenberatung des Gesundheitsamts Fürth im Dezember gestartet worden war. Rund 200 richtige Einsendungen gingen bei der Behörde ein. Nun wurden die Gewinner der insgesamt 16 MP3-Player (acht für Landkreis Fürth und acht für Stadt Fürth) gezogen. Gewonnen haben aus dem Landkreis Fürth: · Blaschke, M., Stein · Ettl, A., Stein · Helmreich, N., Großhabersdorf · Kreller, E., Ammerndorf · Olszewski, W., Oberasbach · Suchanek, K., Cadolzburg · Wagner, N., Zirndorf · Weniger, C., Zirndorf Die Gewinner aus der Stadt Fürth: Hertl, V., Körner, C., Müller-Gollner, B., Ohrisch, B., Paukner, S., Steib, K., Stasch, P., Weidinger, I. Die Preise händigte Landrätin Dr. Gabriele Pauli heute an die Gewinner aus. Sie bedankte sich zugleich bei allen Teilnehmern. Das Gewinnspiel habe dazu beigetragen, eine breite Bevölkerung auf Aids aufmerksam zu machen. „Wichtig war uns dabei, dass die Teilnehmer nicht einfach Antworten ankreuzen konnten sondern freie Antworten formulieren mussten“, so die Landrätin. Das habe dazugeführt, dass sich alle, die gewinnen wollten, auch inhaltlich mit dem Thema beschäftigten mussten. Von den 229 Einsendungen stammten 115 aus dem Landkreis, 70 aus der Stadt und 44 waren leider aus verschiedenen Gründen ungültig und konnten nicht in die Ziehung einbezogen werden. Die Finanzierung der Gewinne erfolgte aus Mitteln für die Aidsprävention des Bayerischen Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz. „Die Aktion war auch deshalb wichtig, weil leider gemeinhin feststellbar ist, dass in der Öffentlichkeit die Aufmerksamkeit für Aids nachlässt. Das Risiko für eine Ansteckung findet nur noch wenig Beachtung. Möglicherweise denken viele, Aids betrifft mich nicht“, verdeutlichte Dr. Gabriele Pauli. Viele nehmen auch an, dass AIDS vor allem in Ländern wie Afrika eine Rolle spielt. Ein großer Irrglaube! Die Zahl der Neuinfektionen mit dem HI-Virus ist nach wie vor auch in Deutschland steigend. Das Robert-Koch-Institut hat im ersten Halbjahr 2005 1.164 Neuinfektionen mit dem HI-Virus gemeldet; das bedeutet eine Zunahme von 20 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Institutes verteilen sich die Neuinfektionen etwa wie folgt: 86 % Männer, 13 % Frauen und 1 % Kinder. Erschreckend ist auch die starke Ausbreitung in osteuropäischen Ländern und im asiatischen Raum. Nahezu 60 % der Neuinfektionen in Deutschland erfolgen über gleichgeschlechtliche Sexualkontakte von Männern im Alter zwischen 25 und 45 Jahren. Das HIV-Infektionsrisiko bei Frauen ist am höchsten bei heterosexuellen Kontakten mit Partnern aus anderen Betroffenengruppen wie Partnern aus Ländern mit hohem Aids-Vorkommen, mit Drogenkonsumenten oder auch Männern mit gleichgeschlechtlichen Sexualkontakten. Nachdenklich stimmt auch, dass Kinder von Anfang an nur eine kurze Lebenserwartung beschert ist, wenn sie über die Mutter infiziert sind. „Weil Neuinfektionen vermeidbar sind, besteht weiterhin Anlass zur Sorge und die Notwendigkeit, darüber aufzuklären. Denn nach wie vor gibt es weder eine Schutzimpfung noch eine Heilung der Erkrankung trotz verbesserter Therapie“, so die Landrätin. Besonders wichtig ist also nach wie vor, bei allen sexuellen Kontakten mit neuen und noch unbekannten Partnern konsequent Kondome zu verwenden. Kondome bieten gleichzeitig auch einen Schutz vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten und ungewollten Schwangerschaften. Wer unsicher ist, ob er sich mit HIV infiziert hat, kann etwa drei Monate nach einer möglichen Ansteckung kostenlos und anonym beim Landratsamt Fürth, Gesundheitsamt, Stresemannplatz 11, Fürth während der Öffnungszeiten einen Test durchführen lassen.