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Erstmals Einbürgerungsfeier im Landkreis Fürth

Zu seiner ersten offiziellen Einbürgerungsfeier für neue deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger hatte der Landkreis Fürth in den Playmobil-Funpark eingeladen.

Während ab dem Mittag den Festgästen und deren Familien der Funpark mit seinen Attraktionen kostenlos zur Verfügung stand, begann am Nachmittag dann der offizielle Teil der Einbürgerungsfeier im dazu gehörigen HOB – Center.

Herzlich begrüßte Landrat Matthias Dießl die zahlreich erschienen neuen Mitbürger und deren Familien und Freunde sowie Vertreter von Verbänden und Vereinen, Amtsträger, Politiker und Landkreismedallienträger.

„Unsere heutige Einbürgerungsfeier heißt vor allem Sie als neue Staatsbürgerinnen und Staatsbürger mit Ihren Angehörigen herzlich willkommen“, betonte Dießl und würdigte weiter die Anstrengungen, die die neuen Staatsbürger auf diesem Weg auf sich genommen haben. Er betonte ihr mutiges Engagement um die Einbürgerung und die damit verbundene Akzeptanz der deutschen Wertvorstellung, Rechte und Pflichten.

In einem danach von Dießl moderierten Podiumsgespräch mit dem Regierungs-Vizepräsident Mittelfranken, Eugen Ehmann, und Zirndorfs Erstem Bürgermeister Thomas Zwingel erhielten vor allem zwei kürzlich eingebürgerte Gäste den Raum, ihre Erfahrungen auf dem Weg zur Staatsbürgerschaft zu beschreiben.

Eindringlich schilderte hier Mitra Damishon Nezhad (42) aus dem Iran ihre Gefühle: „Im Iran habe ich zwölf Jahre jeden Tag gekämpft für meine Familie. Seit wir nach Deutschland kamen, haben wir ein besseres Leben gehabt.“ Im Herbst 2008 fand sie mit ihrer Familie in Stein eine neue Heimat: „Der Landkreis Fürth hat meiner Familie große Chancen eröffnet.“ Der größte Wunsch der ausgebildeten Lehrerin, die momentan als Verkäuferin arbeitet, ist es, noch besser Deutsch zu lernen um schnellst möglich wieder als Lehrerin tätig zu sein.

Ähnlich äußerte sich Mustafa Radka Jassim (24) aus dem Irak, der bereits als Kinderflüchtling mit elf Jahren, ohne erwachsene Begleitung nach Deutschland kam. Dank der Unterstützung der zuständigen Behörden der Gemeinden und dem Landkreis Fürth hat er inzwischen Schule und Ausbildung mit Erfolg beendet und einen guten Arbeitsplatz im Software-Bereich gefunden.

Parallel arbeitet er momentan an seiner Fachhochschulreife. „Ich habe von den Deutschen gelernt, man muss immer den Weg nehmen, der der beste für einen ist“, erklärte Jassim mit Blick auf seine bisherige Laufbahn.

Dankbar erzählt er auch von der Unterstützung durch die Ämter und Behörden. Den Unterschied, im Irak zu leben oder Deutscher zu sein, so Jassim, empfinde er als immens: „Man fühlt sich einfach besser, es gibt hier auf einmal keine Blockaden mehr und viele Wege stehen einem in Deutschland plötzlich offen.“

Regierungs-Vizepräsident Ehmann stellte daraufhin noch einmal heraus, wie wichtig die staatliche Hilfe für Flüchtlinge und bei der Einbürgerung sei, insbesondere bei Kinderflüchtlingen. Er erwähnte hier vor allem erfolgreiche Projekte wie die Hausaufgabenhilfe.

Danach gefragt, wie Zirndorf auf seine Immigranten zugehe, erklärte Thomas Zwingel: „Die Integration funktioniert unweigerlich über die Beherrschung der deutschen Sprache.“ Die Volkshochschule der Gemeinde biete darum seit Langem und sehr erfolgreich, passende Deutschkurse an. Kontakte in Verbänden und Vereinen verstärkten zudem das Miteinander. Nicht zu vergessen seien aber vor allem die Integrationsbeiräte, die es schon in vielen größeren Gemeinden gibt und von denen in Zirndorf einer der ersten bestanden habe. Diese Räte seien „ein sehr wichtiger Baustein für das Zusammenwachsen der Kulturen“, so Zwingel, da sie sich speziell mit sämtlichen Integrationsfragen beschäftigt.

Nach dem gemeinsamen Anstimmen der Nationalhymne endete dann das offizielle Festprogramm und es bestand – musikalisch typisch fränkisch untermalt vom Duo „Fürther Kleeblätter“ – anschließend die Chance für Neubürger, mit den Versammelten ins Gespräch zu kommen. Und etliche Gäste ergriffen ohne Scheu diese Gelegenheit für Fragen an die Politiker, den Landrat und Bürgermeister der Landkreisgemeinden. An den Ständen von BRK, THW, Freiwilliger Feuerwehr, der regionalen Jugendarbeit oder auch dem 1-2-3 Präventionsverein und vielen mehr herrschte dementsprechend reger Betrieb.

Für die vielen kleinen Besucher unter den Festgästen war natürlich das üppige Spielangebot im Playmobil-HOB-Center die Hauptattraktion. Für die kleinen Gäste war der Höhepunkt des Nachmittages die Verlosung von nagelneuen Playmobil Spielsets durch den Landrat Matthias Dießl, Playmobil-Mitarbeitern und der kleinen Glücksfee Callina.