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Fachtagung „Echt lecker!“: Es geht, wie bei allem im Leben, um das richtige Maß

„Bereits jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche sind übergewichtig. Immer wieder tauchen diese Fakten in der Presse auf und das Thema Ernährung gewinnt immer mehr an Bedeutung. Daher haben wir uns entschlossen, dem Thema Gesundheit und Ernährung von Kindern und Jugendlichen einen ganzen Tag zu widmen“, so Landrätin Dr. Gabriele Pauli bei der Eröffnung der Fachtagung „Echt lecker!“ im Landratsamt Fürth. Die von der Kommunalen Jugendarbeit organisierte Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte sowie in der Kinder- und Jugendarbeit Beschäftigte. Auch interessierte Eltern wurden eingeladen. Am Vormittag stehen drei Referate im Mittelpunkt: · „FidKid – Fühlen wie´s schmeckt; praktische Ernährungserziehung mit allen Sinnen“ · „Spaß am Ungesunden! Kann die Ernährungsberatung von der Werbung lernen?“ · „Zukunft XXL – Von falschen Tipps und richtiger Ernährung“ Am Nachmittag werden die Inhalte dann in Workshops praktisch vermittelt. Somit teilt sich die Fachtagung in einen Theorie- und Praxisteil auf und bietet damit zugleich eine umfassende Information an. Die aktuelle Verbraucheranalyse zeigt übrigens : Süßes bleibt beliebt, es ist jedoch ein leicht rückläufiger Trend zu beobachten. Kinder wissen beim Essen genau was sie wollen (Markenbewusstsein) und bekommen es in der Regel auch (Markendurchsetzung). Die Werbeindustrie hat das Finanzpotenzial in Höhe von fast 5,5 Mrd. Euro von Kindern und Jugendlichen längst erkannt. Das Taschengeld wird oft für sog. Kinderlebensmittel ausgegeben. Gesendete Werbespots formen und bestärken den Beliebtheitsgrad unterschiedlichster Produkte und verleiten die Kinder, diese zu kaufen oder die Kaufentscheidung der Eltern positiv zu beeinflussen. Die Kinder werden mit kleinen Geschenken in der Packung, die Eltern mit dem Versprechen von mehr Vitaminen oder Mineralien geködert. Wie die Fachtagung in Fürth aufzeigt, darf natürlich jedes Kind auch Fast-Food-Gerichte und Süßigkeiten essen. „Es geht, wie bei allem im Leben, aber um das richtige Maß und die ausgewogene Ernährung. Wir Erwachsenen müssen auch in diesem Bereich unsere Vorbildfunktion ernst nehmen, denn der Trend zur Fehlernährung kann nur durch ein klares Ernährungs- und Konsumverhalten korrigiert werden. Dieses beginnt schon beim bewussten und kritischen Umgang mit Werbung“, so die Landrätin. Wichtig für Kinder sei zudem Bewegung, damit sie sich gesund entwickeln und in ihrer Haut wohl fühlen können. Kinder lernen durch Bewegung. Bewegung bereitet ihnen Freude, Spaß und Lust, denn es liegt grundsätzlich in der Natur des Menschen, sich zu bewegen. Schaukeln, Balancieren, Schwingen, Rollen, Drehen, Hüpfen, Rutschen, Rennen, Klettern, Kriechen, Springen, Klammern und vieles mehr sind Sinneserfahrungen und Körpererlebnisse, die unerlässlich sind für das bewusste Erleben des eigenen Körpers. Im Trend liegende Freizeitgeräte wie Inline-Skates oder Skateboards bereichern die Bewegungsvielfalt. Daher lautete Appell von Dr. Gabriele Pauli: „Wir dürfen den natürlichen Bewegungsdrang unserer Kinder nicht einschränken, sondern müssen ihn fördern.“ Die Kinder in die Schule laufen lassen, das Auto zum Einkaufen stehen lassen, mit dem Rad zur Arbeit fahren sind nur kleine Schritte auf dem Weg zu mehr Bewegung.