Für Offenland: Pflegearbeiten im Naturschutzgebiet Hainberg

In den letzten 20 Jahren haben Sträucher und Bäume zusehends die wertvollen Offenlandflächen im NSG Hainberg erobert. Dort, wo in den 1990er Jahren nur eher spärlich Gräser und Kräuter waren, haben sich dichte und fast undurchschaubare Hecken oder lichte Kiefernwaldungen ausbreiten können.

An vielen anderen Stellen im Landkreis sind diese Hecken und Baumgruppen willkommen und bieten heimischen Tieren und Pflanzen bessere Überlebensbedingungen, als sie heute in vielen Orten und in landwirtschaftlichen Nutzflächen vorherrschen.

Dennoch lässt die Naturschutzbehörde gerade am Hainberg noch vor Beginn der Vogelbrutzeit baum- und strauchartigen Aufwuchs beseitigen. Ziel dieser Maßnahme ist es, mit den sandigen und vergleichsweise armen Böden des Hainbergs Insekten und in Bodennähe brütenden Vögeln ein Refugium zu geben, das so im Landkreis nicht mehr existiert.

Rotkehlchen, Meise, Amsel und Co. finden in Gärten und an den noch vorhandenen Hecken in der Feldflur noch ausreichende Überlebensmöglichkeiten. Für Heidelerche, Braunkehlchen, Ödlandschrecke und weitere Bewohner weitgehend baumfreier Flächen steht im weiteren Umkreis nur noch der Hainberg als Lebensraum zur Verfügung. Vergleichbare natürliche und offene Sandflächen existieren nur in sehr großen, unberührten Gebieten oder sind durch Eingriffe des Menschen entstanden. Deshalb ist es notwendig, weiterhin Flächen für Tiere und Pflanzen der Sandlebensräume freihalten.

Die erforderlichen Arbeiten werden mit schweren Maschinen durchgeführt. Für Besucher des Hainbergs ergibt sich dadurch eventuell ein Bild, das eher an Zerstörung als an notwendige Pflege erinnert. Alle Besucher des Hainbergs werden daher um ihr Verständnis für diese wichtigen Maßnahmen gebeten.

Spätestens im Sommer haben sich die Bewohner das Offenland zurückerobert und tragen zur besonderen Schönheit des Naturschutzgebietes Hainberg bei.