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Großes Interesse am Infoabend im Landratsamt: „Plötzlicher Herztod”

Landrat Matthias Dießl, die Referenten Dr. med. Harald Rittger und Dott. (Univ. Rom) Laura Vitali-Serdoz mit Dieter Schneider, ehrenamtlicher Beauftragter der Deutschen Herzstiftung

An den Ständen gab es Informationen rund um die Gesundheit

In Deutschland haben für Herzpatienten Anfang November wieder die Herzwochen stattgefunden. Auch der Landkreis Fürth beteiligte sich daran zusammen mit der Deutschen Herzstiftung und dem Gesundheitsamt.

Das Thema im Foyer des Landratsamtes lautete in diesem Jahr: „Plötzlicher Herztod: Wie kann ich mich davor schützen?” Die Referenten waren Privatdozent Dr. med. Harald Rittger, Chefarzt der Medizinischen Klinik I, Klinikum Fürth und Dott. (Univ. Rom) Laura Vitali-Serdoz, Oberärztin der Medizinischen Klinik I, Klinikum Fürth und Sektionsleiterin Elektrophysiologie.

Landrat Matthias Dießl freute sich, dass die Veranstaltung wieder einen so großen Zuspruch verzeichnete: „Gesundheitliche Aufklärung ist uns sehr wichtig. Angebote zur Gesundheit werden wir daher weiter ausbauen - seit kurzem sind wir Gesundheitsregionplus.“

Jedes Jahr erleiden in Deutschland 65 000 Menschen einen plötzlichen Herztod, etwa 60 000 versterben daran. Der plötzliche Herztod ist in aller Regel aber kein schicksalhaftes Ereignis, von dem es kein Entkommen gibt, wie die Referenten in Zirndorf betonten. Unmittelbar eingeleitet wird der plötzliche Herztod überwiegend durch Kammerflimmern, dass das Herz von einer Sekunde auf die andere komplett aus dem Takt bringt. Das Herz hört auf zu schlagen, der Blutdruck sinkt auf „Null“. Der Patient verspürt nach vier Sekunden eine „Leere“ im Kopf. Nach acht Sekunden bricht er bewusstlos zusammen. Nach zwei bis drei Minuten hört er auf zu atmen. Nach zehn Minuten sind Wiederbelebungsmaßnahmen in aller Regel erfolglos. Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist die häufigste zugrundeliegende Erkrankung. Autopsien bei plötzlich Verstorbenen haben eine Häufigkeit der KHK von bis zu 75 Prozent ergeben. Sie wiederum ist verursacht durch Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen (hohes Cholesterin). Auch die Genetik und ein ungesunder Lebensstil durch Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel und Drogenkonsum spielen eine Rolle.

Ursachen des plötzlichen Herztods können auch Herzmuskelerkrankungen, seltener Herzklappenerkrankungen sowie angeborene Herzfehler sein. Die beste Strategie ist es, Herzerkrankungen – allen voran die KHK - frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, so der Tipp der Experten.

Dieter Schneider, ehrenamtlicher Beauftragter der Deutschen Herzstiftung, gab einige Informationen zur Stiftung: Die Deutsche Herzstiftung ist Deutschlands größte Patientenorganisation auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wichtiger Ansprechpartner für Fragen zur Herzgesundheit und hat inzwischen mehr als 94.000 Mitglieder.

Die Stiftung setzt sich vor allem für eine breite allgemeinverständliche Aufklärung über einen gesunden Lebensstil, für sinnvolle Möglichkeiten der Krankheitsvorbeugung und neue Behandlungsmethoden ein. Sie führt bundesweite Aufklärungsaktionen durch, wie die Herzwochen, die jedes Jahr im November stattfinden. Mit rund 1,5 Millionen Euro fördert die Deutsche Herzstiftung jährlich Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Forschung und mit rund 880.000 Euro Präventionsprogramme, Registerstudien, Projekte zur Qualitätssicherung spezieller Therapieverfahren und Rehabilitationsprojekte.