„Gut betreut, ist halb gewonnen“
Auf Einladung des „Runden Tisches Familie“ und des Vereins „1-2-3 e.V.“ fand die mittlerweile dritte Familienkonferenz des Landkreises Fürth statt. Unter dem Motto „Gut betreut, ist halb gewonnen“ wurden diesmal am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Oberasbach Fakten, Trends und praktische Beispiele aus dem Bereich der Kindertagesbetreuung aufgezeigt. Neben Kommunalpolitikern und Sachbearbeitern der Gemeinden, die für die Kindertagesbetreuung in den Gemeinden zuständig sind, waren auch Vertreter der Kindertageseinrichtungen, Schulen, Elternbeiräte, Jugendhäuser, Freien Träger, Kirchen sowie Tagespflegepersonen und ehrenamtlich Tätige eingeladen. Weit über 100 Personen waren zur Konferenz gekommen.
„Neben einem Rückblick soll es das oberste Ziel dieser Veranstaltung sein, neue Impulse für die Umsetzung eines bedarfsgerechten Betreuungsangebotes vor Ort zu bekommen sowie die Chancen und Risiken eines Ausbaus neu zu überdenken“, erklärte Landrat Matthias Dießl das Ziel der Veranstaltung. Er betonte zugleich, dass die Familie nicht zu ersetzen sei. Das wolle auch niemand. Dennoch sei eine gut organisierte und strukturiere Kinderbetreuung wichtig: „Insbesondere Familien, bei denen beide Elternteile berufstätig sind, können entlastet werden“, so Matthias Dießl. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf werde gefördert. Kognitive, emotionale und motorische Defizite von Kindern könnten früher erkannt und ausgeglichen werden. Kinder aus sozial benachteiligten Familien würden Sicherheit, Geborgenheit und Förderung erfahren. Durch die frühkindliche Bildung, könnten Kinder sogar eher aufs Gymnasium gehen und dadurch einen höheren Abschluss erzielen. „Die Weichen werden also in jungen Jahren gestellt, deshalb ist es dem Landkreis so wichtig, dass die Kinderbetreuung auf einem hohen Niveau stattfindet“, verdeutlichte Matthias Dießl.Die aktuelle Situation im Landkreis Fürth sieht laut Jugendhilfeplanerin Tabea Höppner gut aus: Am 1. Januar 2009 wurden von den 2630 Kindern unter drei Jahren 432 in einer Kindertageseinrichtung und 74 in Kindertagespflege betreut. „Wir erreichen damit eine Versorgungsquote von 19,2 % und liegen somit über dem bayernweiten Durchschnitt von 13,2% und dem bundesdeutschen Durchschnitt von 17,8%. In einem Monat, am 1.1.2010, erheben wir die Belegungssituation neu. Ich gehe davon aus, dass wir dann die 20%-Marke knacken.“
4,5-stündige Veranstaltung auf hohem fachlichen Niveau
4,5 Stunden lang wurde in Oberasbach intensiv über den Ausbau der Kinderbetreuung im Landkreis Fürth in quantitativer und qualitativer Hinsicht beraten. Viele Impulse lieferte gleich anfangs der Vortrag „Warum Pippi Langstrumpf so gesund und schlau war“. Dr. Eckard Schiffer, ehemaliger Chefarzt für psychosomatische und psychotherapeutische Medizin am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück, erläuterte, wie man Lebens- und Lernfreude in die Kindertagesstätten bringen kann. Nach einer kurzen Pause wurden sechs Projekte aus dem Landkreis Fürth im Rahmen von Workshops vorgestellt: Das fmf Familienbüro aus Stein gab einen Einblick in seine Arbeit. Über spannende Ferienbetreuungskonzepte informierten der AWO-Bezirksverband und Herr Gossler der Gemeinde Veitsbronn. Wie ehrenamtliches Engagement in einer Kindertageseinrichtung aussehen kann, stellte Frau Wegner vom „Zentrum Aktiver Bürger“ aus Nürnberg vor. Tipps für die Arbeit im Kindergarten gab es von Frau König, der Leiterin des Kindergartens St. Christophorus aus Fürth. Die Koordinatorin für die Beratungslehrkräfte im Landkreis Fürth, Frau Pfab, informierte über die offene und gebundene Ganztagsschule. Und dass auch Kooperationen zwischen Kindertagesstätten und der Kindertagespflege funktionieren können, zeigte das Kinderbüro aus Garmisch-Partenkirchen auf. „Die dritte Familienkonferenz gab wieder sehr viele Möglichkeiten zum gegenseitigen Austausch. Ich bin mir sicher, dass alle Gäste viel Wissenswertes für ihre tägliche Arbeit mitgenommen haben“, so der Landrat. Er bedankte sich bei Maximilian Gaul, dem Vorsitzenden des „Runden Tisches Familie“, dem Verein „1-2-3 e.V.“ sowie bei Jugendhilfeplanerin Tabea Höppner für die umfangreichen Vorbereitungsarbeiten.
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