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Mitbegründer des Demokratischen Aufbruchs, Günter Nooke, kam zur Finissage ins Landratsamt nach Zirndorf

von links nach rechts: Günter Nooke, Staatssekretär Christian Schmidt, Bernd Obst, weiterer Stellvertreter des Landrats bei der Begrüßung

Mit einer Finissage wurde die Plakat-Ausstellung der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur  „20 Jahre friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ im Foyer des Landratsamtes beendet. Neben dem parlamentarischen Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Christian Schmidt, konnte der weitere Stellvertreter des Landrats, Bürgermeister Bernd Obst als Gastredner Günter Nooke begrüßen. Nachdem sich Günther Nooke 1987 bereits einer kirchlichen Oppositionsgruppe in der DDR angeschlossen hatte, gehörte er im Herbst 1989 zu den Mitbegründern und zum Vorstand des Demokratischen Aufbruchs (DA). In dieser Zeit war er auch Mitglied des Zentralen Runden Tisches in der DDR. 1996 trat er der CDU bei und war von 1998 bis 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages. Seit März 2006 ist er Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt. Bei der Finissage berichtete er, wie er die Wendezeit erlebt hat.

 

„Während Ältere noch lebhafte Erinnerungen haben, wissen jüngere Menschen nur sehr selten etwas von jenen Tagen oder den Lebensbedingungen in der DDR. Darum freuen wir uns sehr, dass wir diese besondere Ausstellung bei uns präsentieren können“, erinnerte Bernd Obst bei seiner Begrüßung noch einmal an den Hintergrund der Ausstellung, die auf Vermittlung von Christian Schmidt im Landratsamt gezeigt werden konnte.

 

 

Die Plakate der Ausstellung spannten einen weiten Bogen, beginnend mit den wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Versorgungs-Engpässen in der DDR Anfang der 80er Jahre. Auch die Glasnost-Politik von Gorbatschow, gegen den sich die Machthaber in der DDR zum Beispiel mit dem Verbot der Zeitschrift "Sputnik" wehrten, wurde thematisiert, ebenso die Toten an der innerdeutschen Grenze sowie die Fälschung der Wahlergebnisse, die Botschaftsflüchtlinge, Friedensgebete, Montags-Demonstrationen, der Fall der Mauer und die Wiedervereinigung.

 

 „Wir werden nie genau wissen, wie viele damals tatsächlich dabei waren - einige Hunderttausend, zwei, drei Millionen, die das SED-Regime aktiv und mit friedlichen Mitteln zum Rückzug gezwungen haben“, so Bernd Obst. „Wer mit Menschen wie Günter Nooke spricht, der versteht, was für eine gewaltige Leistung diese Menschen vollbracht haben. Sie haben gegen den erbitterten Widerstand der SED durchgesetzt, dass die DDR am Ende ein demokratisches Land wurde“.

 

 Die friedliche Revolution sei ohne Zweifel eine Sternstunde der deutschen Geschichte. Ihre Protagonisten hätten es deshalb auch zu Recht verdient, mit einer solchen Ausstellung gewürdigt zu werden.