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Planung für Radschnellweg Nürnberg – Stein – Oberasbach – Zirndorf beginnt

Norbert Schikora, Landrat Matthias Dießl, Frank Jülich, Christine Lippert, Andreas Eisgruber, Kurt Krömer und Thomas Zwingel nach der Unterzeichnung der Planungsvereinbarung.

Der geplante Radschnellweg, der den Landkreis Fürth mit Nürnberg verbinden soll, hat eine weitere Hürde genommen.

Bei einem Termin im Zirndorfer Landratsamt unterzeichnete Landrat Matthias Dießl gemeinsam mit den Vertretern der beteiligten Kommunen und des Staatlichen Bauamtes die Vereinbarung zur Planung der Radschnellverbindung Nürnberg – Stein – Oberasbach – Zirndorf.

Radschnellwege dienen der leistungsstarken und schnellen Abwicklung größerer Radverkehrsmengen und sind daher zum Beispiel wesentlich breiter als normale Radwege, damit ein Überholen problemlos für die Radler untereinander möglich ist. Radschnellverbindungen sollen durchschnittliche Reisegeschwindigkeiten von mindestens 20 km/h erlauben, damit etwa auch E-Bikes dort gut vorankommen. Vor allem für Berufspendler, die möglichst schnell und ohne Ampeln mit dem Rad zur Arbeit fahren wollen, sind Radschnellwege hervorragend geeignet. So sagte Landrat Matthias Dießl: „Die Radschnellverbindung aus dem Landkreis nach Nürnberg stellt in erster Linie für Berufspendler ein attraktives Angebot dar und würde optimale Rahmenbedingungen schaffen, damit noch mehr Menschen mit dem Rad zur Arbeit fahren."

Andreas Eisgruber, der Leiter des Staatlichen Bauamtes Nürnberg, erläuterte, dass bereits eine erste Voruntersuchung der angedachten Strecke erfolgt sei. Hierbei sollte herausgefunden werden, ob geschützte Tier- oder Pflanzenarten auf den Grundstücken vorhanden sind. Frank Jülich vom Stadtplanungsamt der Stadt Nürnberg betonte, dass die Stadt Nürnberg derzeit mehrere Radschnellwege plane. Er freue sich, dass mit dem Radschnellweg Zirndorf - Nürnberg auch im Südwesten Nürnbergs ein konkretes Projekt in der Planung sei.

Die Fürther Baureferentin Christine Lippert sah die Unterzeichnung der Planungsvereinbarung als Startschuss für das Thema Radschnellwege auch in Fürth. Allerdings wird der angedachte Radschnellweg nur drei Quadratmeter auf Fürther Areal verlaufen. Jedoch tue sich in der Stadt Fürth gerade sehr viel rund um das Thema Radfahren, sagte sie. Die Stadt Fürth strebt ebenfalls die Zertifizierung zur fahrradfreundlichen Kommune an.

Norbert Schikora, Zweiter Bürgermeister der Stadt Oberasbach, verspricht sich von dem neuen Radweg viel. Er hoffe, dass viele dann vom Auto aufs Rad umsteigen, damit die Straßen entlastet werden. Er hoffe, dass es schnell vorangehe.

Thomas Zwingel, Erster Bürgermeister der Stadt Zirndorf, gab das Motto aus: Lieber eine gute, saubere Planung als ein Schnellschuss. Immerhin sei viele Jahre lang über die wenig aussichtsreiche Reaktivierung der Bibertbahn diskutiert worden, was sehr viel Zeit gekostet habe.

Kurt Krömer, Erster Bürgermeister der Stadt Stein, freute sich, dass auch die Stadt Stein an den Radschnellweg angebunden wird. Stein werde sich daran auch finanziell beteiligen. Auch für Stein - bereits als fahrradfreundliche Kommune zertifiziert - könne dies zu einer Entlastung führen, wenn das Radfahren noch attraktiver werde. Der Landrat merkte an, dass es gut gewesen sei, die alte Trasse der Bibertbahn nicht zu früh zu entwidmen. Sie stehe daher nun größtenteils für den Radschnellweg zur Verfügung.

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurden im Jahr 2017 mehrere potentiell mögliche Trassenverläufe für Radschnellwege im Großraum Nürnberg untersucht. Unter den Wegen mit dem höchsten Nutzerpotential rangierte auch der Radschnellweg von Zirndorf über Oberasbach nach Nürnberg, mitsamt einer Anbindung an die Stadt Stein.

„Ich danke dem Freistaat Bayern, dass er für den überwiegenden Teil der Radschnellverbindung im Landkreis federführend tätig ist“, betonte der Landrat.

Der rund acht Kilometer lange Radschnellweg führt von Zirndorf-Leichendorf größtenteils über die alte Strecke der Bibertbahn nach Nürnberg-Gebersdorf, wo 2025 die U-Bahn halten soll. Geplant ist am künftigen U-Bahn-Haltepunkt dann nicht nur ein P+R-Parkplatz für Autofahrer, sondern auch ein großer Bike-and-Ride-Parkplatz für Radfahrer. Auch die Stadt Stein wird an den Radschnellweg angebunden.

Die Planungsvereinbarung regelt im Wesentlichen technische und organisatorische Handhabungen und wurde aufgrund des hohen Abstimmungsbedarfs zwischen allen Beteiligten unterzeichnet. Diese sind der Landkreis Fürth, die Städte Fürth, Nürnberg, Oberasbach, Stein und Zirndorf sowie das Staatliche Bauamt Nürnberg, das im eigenen Zuständigkeitsbereich plant. Der Anschluss nach Stein und der Trassenverlauf innerhalb der Stadt Nürnberg werden von den beiden Kommunen selbst geplant. Sowohl der Landkreis Fürth, als auch die Städte Oberasbach und Zirndorf stellen die sich in ihrem jeweiligen Eigentum befindlichen Grundstücke für die Radschnellverbindung kostenfrei zur Verfügung.

Bis Ende 2020 soll klar sein, wie der Radschnellweg im Detail gebaut wird. Spätestens 2025, wenn die U-Bahn nach Gebersdorf fährt, müsse auch der Radschnellweg fertiggestellt sein, so der Landrat. "Wir haben aber natürlich auch nichts dagegen, wenn er schon früher realisiert ist."

Den ersten Entwurf des Streckenverlaufs finden Sie hier.