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Radschnellwege: Experten diskutierten im Landratsamt über attraktive Radwegeverbindungen für Pendler

Eröffnung des Biberttalradwegs im Oktober

Im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen sollen Konzepte für sogenannte Radschnellwege erarbeitet werden. Radschnellwege gelten als neue Elemente in der Radverkehrsplanung in Deutschland für Entfernungen bis zu 20 Kilometer.

Dank Pedelecs und E-Bikes stellen solche Entfernungen heute kein Problem mehr dar. Bei  einem Treffen im Landratsamt diskutierten Vertreter des Kreisverbandes des  Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), der Straßenverkehrsbehörde und  des Regionalmanagements gemeinsam mit Landrat Matthias Dießl, wie Pendler  durch noch attraktivere Radwege im Landkreis Fürth zum Umstieg auf das Fahrrad  motiviert werden können. 

Von den ADFC-Kreisverbänden Nürnberg-Fürth-Erlangen liegen bereits Vorschläge  für mögliche Schnellradwege-Routen in der Metropolregion Nürnberg vor. Zwei  dieser Routen führen auch durch den Landkreis Fürth.

Beim Gespräch mit Olaf Höhne und Olaf Tobiasch von ADFC Kreisverband Fürth haben Landrat Matthias Dießl und die Mitarbeiter der Fachabteilungen diese ausgewählten Strecken näher beleuchtet.

„Der Biberttalradweg von Großhabersdorf bis nach Leichendorf erfüllt größtenteils alle Anforderungen an eine schnelle Verbindung zum Ballungsraum“, berichtete Olaf Höhne. Es soll eine Optimierung des Verlaufs ab Leichendorf erarbeitet werden. Hierzu soll es im Frühjahr mit allen Verantwortlichen einen Ortstermin an möglichen Verläufen geben.

Auch im Norden des Landkreises Fürth gibt es viele attraktive und gut ausgebaute Radwege, die als mögliche Verbindungen fungieren können. Eine Zusammenstellung und Prüfung der in Frage kommenden Strecken wird durchgeführt. Das Regionalmanagement des Landkreises Fürth prüft zudem, ob der Landkreis sich an der geplanten Machbarkeitsstudie der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommune, dessen Mitglied er ist, auch für nur zwei Teilbereiche im Landkreis beteiligen kann.

„Der Landkreissüden ist schon  gut vernetzt, es gilt nur noch, eine Lösung zu finden, für die Bereiche von Leichendorf nach Fürth-Süd und im Norden evtl. entlang der B8”, sagte der Landrat. Für eine mögliche Umsetzung wären dann der Bund und der Freistaat gefordert. 

“Bei den vorhandenen Wegen im Landkreis handelt es sich zwar nicht um  Radschnellwege im eigentlichen Sinne, sie haben aber eine zentrale Funktion - vor  allem um schnell vom Landkreis aus die Städte Nürnberg und Fürth mit dem Rad  erreichen zu können”, ergänzte Matthias Dießl.

Ein Radschnellweg ist ausschließlich  für Radler, vier Meter breit, absolut kreuzungsfrei und mit entsprechenden Auf- und  Abfahrten versehen. Der erst kürzlich ausgebaute Biberttalradweg erfüllt diese Anforderungen zwar nicht, eignet sich aber dennoch hervorragend für eine schnelle Verbindung, da er mit einer Breite von mindestens 2,50 Metern durchgehend asphaltiert ist und dies auf einer ebenen Strecke.

Inwiefern die Verlängerung des Biberttalradwegs durch Oberasbach und Zirndorf nach Nürnberg und Fürth das Potential für einen Radschnellweg besitzt, könnte im Rahmen einer  Machbarkeitsstudie ermittelt werden. 

Beim Thema der zentralen Verbindung sei es erforderlich verschiedene Blickwinkel  zu berücksichtigen, sagte der Landrat. „Ziel ist es, sinnvolle Anbindungen zu  schaffen, die sich auch verkehrsreduzierend auswirken. Schließlich möchten wir,  dass mit attraktiven Wegen Pendler im Landkreis Fürth zum Umstieg auf das  Fahrrad motiviert werden.“

Zielgruppe ist der Alltagsradverkehr im Ballungs- und  Verdichtungsraum. Dafür ist es aber auch erforderlich, die verschiedenen  alternativen Verkehrsmittel gut zu vernetzen.  “Der Landkreis Fürth baut seit Jahren Radwege aus”, betonte der Landrat. Allein in  diesem Jahr wurden zwei neue Radwege ge- bzw. ausgebaut, darunter auch der durchgehend asphaltierte Biberttalradweg als ein Vorzeigeprojekt. Weitere Radwege  entlang der Kreisstraßen stehen bereits auf der Agenda des Landkreises.