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Vorsicht Geisterradler: Landkreis startet neue Kampagne für mehr Sicherheit auf Radwegen

Auch wer mit dem Rad unterwegs ist, kann zum Geisterfahrer werden. Denn grundsätzlich ist das Fahren nur auf dem rechts der Fahrbahn angeordneten Radweg erlaubt.

Auf einem Radweg auf der linken Straßenseite darf man nur dann fahren, wenn dies durch Verkehrszeichen ausdrücklich erlaubt ist. Wer sich nicht daran hält, wird also zum Geisterradler. Um auf die damit verbundenen Gefahren hinzuweisen, hat der Landkreis Fürth eine neue Kampagne gestartet.

“Während die Geisterfahrt mit dem Auto sofort als gefährlich und verbotswidrig erkannt wird, wird dies beim Fahren mit dem Fahrrad oftmals ignoriert”, sagte Landrat Matthias Dießl. Oftmals erscheine es womöglich bequemer oder sogar sicherer, auf der falschen Seite zu fahren. Doch häufig berge dieses Verhalten eher Gefahren.

Mit auf dem Radweg aufgetragener Sprühkreide sollen Geisterradler im Landkreis Fürth schnell erkennen können, wenn sie verbotenerweise auf der falschen Seite unterwegs sind. Die Warnung “Geisterradler” kann dabei nur gelesen werden, wenn der Radler von der falschen Richtung kommt. Zu sehen ist als Motiv ein Geist neben einem Fahrrad sowie der Hinweis “Geisterradler?! Bitte Seite wechseln”.

“Ich halte diese Kampagne für sehr sinnvoll, denn oftmals merken Radler gar nicht, dass sie auf der falschen Seite fahren”, sagte Matthias Dießl, der auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern ist. Der Landkreis ist als fahrradfreundlicher Landkreis zertifiziert.
Die Sprühkreide hält sich mehrere Wochen. Die Kommunen bekommen die Sprühkreide sowie die Schablonen durch das Landratsamt gestellt.

Eine solche Warnung wurde zum Beispiel in Zirndorf auf der Nürnberger Straße, auf Höhe der dortigen Tankstelle, angebracht. Problem-Routen im Landkreis sind darüber hinaus die Rothenburger Straße in Oberasbach und Zirndorf sowie die Hauptstraße in Stein. Geisterradler gefährden nicht nur andere Radfahrer, sondern auch sich selbst: Denn auch der abbiegende KFZ-Verkehr rechnet normalerweise nicht damit, dass aus der falschen Richtung ein Radfahrer kommt. Dadurch kann schnell ein schwerer Unfall verursacht werden. Experten gehen davon aus, dass rund zehn Prozent der Radfahrunfälle durch Geisterradeln provoziert werden. Damit zählt Geisterradeln zu den Hauptunfallursachen im Radverkehr.

Der Landrat betonte: “Die Kampagne soll die Radler nicht verurteilen, sondern ein Bewusstsein für mögliche Gefahrensituationen schaffen.”