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Zu Besuch im Obermichelbacher Bio-Christbaumwald: Regionale Weihnachtsbäume schonen das Klima

Obermichelbacher Bio-Christbaumwald

Vorfreude auf die Weihnachtszeit: Mitglieder der Regionalinitiative “Gutes aus dem Fürther Land” haben gemeinsam mit Landrat Matthias Dießl den Christbaum-Wald in Obermichelbach besichtigt.

Eine von zahlreichen Verkaufsstellen von regionalen Weihnachtsbäumen im Landkreis Fürth.
Betreiber des Christbaum-Waldes in Obermichelbach sind Birgit und Claus Philipp, Inhaber der Staudengärtnerei Gartenreich Oberrieden bei Altdorf.

Das Besondere an regionalen Christbäumen: Die Bäume können vor Ort gemeinsam mit der Familie frisch eingeschlagen werden. “Ein tolles Erlebnis für die ganze Familie”, wie Claus Philipp berichtete. Heinz Philipp, der Vater von Claus, ergänzte: “Innehalten im vorweihnachtlichen Stress. Mit den Kindern einen ganz besonderen Ausflug machen. Den schönsten Baum aussuchen. Glühwein am knisternden Feuer genießen. Und dann noch ein Spaziergang durch den winterlichen Wald. Dann kann es Weihnachten werden - auch in der Seele.”

Die Bioland-Bäume wachsen in Obermichelbach am Waldrand und warten jetzt darauf, festlich geschmückt zu werden. Am dritten und vierten Advents-Wochenende und in der Woche vor Weihnachten (10. und 11.12. und 17. bis 23.12.) jeweils ab 10 Uhr kann man sich dort seinen Baum selbst schlagen (oder sich dabei helfen lassen).

“Immer mehr Menschen besinnen sich erfreulicherweise zurück auf frühere Zeiten, in denen selbstgeschlagene Christbäume üblich waren”, sagte Matthias Dießl. „Mit einem vor Ort gekauften Baum werden klimaschädliche Ferntransporte vermieden. Regional ist also die erste Wahl“, betonte der Landrat. Zudem leiste man damit einen wertvollen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung.

Eine ein Hektar große Fläche Christbäume entzieht ihrer Umwelt in zehn Wachstumsjahren 95 bis 143 Tonnen Kohlendioxid und produziert im selben Zeitraum 70 bis 105 Tonnen Sauerstoff. Hinzu kommen die kurzen Transportwege: “Vor Ort erworbene Christbäume legen nur eine Strecke vom Feld bis zum Verkaufsstand oder nach Hause zurück, während ein Baum aus Nordeuropa eine etwa 1.000 Kilometer lange Reise hinter sich hat, bis er hierzulande in den Verkauf gelangt”, verdeutlichte Matthias Dießl.

Die Weihnachtsbäume von Familie Philipp werden nach Bioland-Standards angepflanzt und groß gezogen. Die Bio-Weihnachtsbaum-Anbieter bauen ihre Weihnachtsbäume ohne chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide in heimischen Wäldern an. Jährliche Kontrollen sichern die Einhaltung der Richtlinien. So können Verbraucher entspannte Festtage unter einem Bioland –Weihnachtsbaum verbringen.

Nach Schätzungen des Bundes Naturschutz (BN) werden etwa 24 Millionen Christbäume dieses Jahr die deutschen Wohnzimmer zu Weihnachten schmücken. Neben der Herkunft sollte beim Kauf eines Weihnachtsbaums auf eine umweltgerechte Produktion ohne Pestizide und Kunstdünger geachtet werden, rät der BN, der Mitgründer von “Gutes aus dem Fürther Land” ist. Wer das Klima schützen wolle, könne zudem auf eine energiesparende Beleuchtung der Weihnachtsbäume achten.

Nach der Weihnachtszeit kann der Weihnachtsbaum im eigenen Garten verwertet werden. Beispielsweise können Pflanzen mit den Zweigen abgedeckt werden oder der Baum wird gehäckselt und kompostiert. Damit der Kompost nicht mit Schadstoffen belastet wird, muss der Baum vorher vollständig abgeschmückt werden, insbesondere nicht kompostierbarer Schmuck wie Lametta oder Engelshaar muss abgenommen werden. Zweige und Bäume, die mit Dekorationssprays besprüht sind, sind nicht mehr für die Kompostierung geeignet und müssen kleingeschnitten über die Restmülltonne entsorgt werden oder können als Zusatz-Restmüll auf den Wertstoffhöfen (gegen Gebühr) abgegeben werden.

Landrat Matthias Dießl dankte Henz und Claus Philipp für den Rundgang durch den Weihnachtsbaumwald und appellierte an die Verbraucher, beim Weihnachtsbaumkauf regionalen Bäume den Vorzug zu geben.