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Zum Schulbeginn fahren die Züge wieder!

Landrat Matthias Dießl und Roßtals Bürgermeister Johann Völkl am Bahnhaltepunkt Wegbrücke

Pünktlich zum Start des neuen Schuljahres nimmt die Bahn auf der Strecke Nürnberg - Ansbach wieder den regulären Betrieb auf.

Einzige Ausnahme: Der Bahnhaltepunkt Anwanden bleibt bis zum Start der S-Bahn Ende Dezember 2010 komplett gesperrt. Hier wird weiterhin ein Busersatzverkehr eingerichtet.

An allen anderen Haltepunkten im Landkreis verkehren die Züge ab 14. September 2010 wieder nach dem bisherigen Sommerfahrplan, teilt die Bahn mit.

Es waren arbeitsreiche sechs Wochen: Seit 31. Juli 2010 ist die Bahnstrecke Nürnberg - Ansbach komplett gesperrt. Statt Zügen mit Waggons waren auf den Gleisen vor allem Baustellenzüge unterwegs. Es wurde geschweißt, gebohrt und gebaggert. Die Fahrgäste werden nach wie vor mit einem Schienen-Ersatzverkehr (SEV) befördert. Das bedeutet zwar gerade für die Pendler längere Reisezeiten in den Morgen- und Abendstunden. Zu größeren Beschwerden oder Problemen ist es aber bislang nicht gekommen.

Am 14. September werden dann erstmals wieder Züge an den Bahnhalte-punkten zu den regulären Zeiten halten.

An vielen Bahnhaltepunkten werden die Fahrgäste nach wie vor Bauarbeiten feststellen. Während der Sperrung konzentrierten sich die Bauarbeiten nämlich vor allem auf die sehr intensiven Eingriffe in den Gleiskörper oder entlang der Bahnsteige, die in vielen Fällen erhöht werden mussten, um einen Ein- und Ausstieg für die Fahrgäste der ab Ende des Jahres auf der Strecke verkehrenden S-Bahn Zügen zu ermöglichen.

Bis es soweit ist, müssen noch weitere Wartehäuschen und vor allem viele Schilder aufgestellt werden. Letztere sollen aber erst relativ knapp vor Start der S-Bahn installiert werden, damit es zu keiner Verwirrung der Fahrgäste kommt.

Weiterhin in den Bus steigen müssen die Fahrgäste aus Anwanden. Der Bahnhaltepunkt bleibt bis zum Start der S-Bahn gesperrt. Grund sind Schwierigkeiten mit dem Untergrund am dortigen Bahnhaltepunkt. Das Bauvorhaben musste umgeplant und neu genehmigt werden, teilweise ist nun auch ein Eingriff im Grundwasserbereich notwendig, so dass das Wasserwirtschaftsamt hinzugezogen werden musste.

Die Umplanungen haben nach Auskunft der Bahn eine Verzögerung von mehreren Wochen verursacht, so dass die Bauarbeiten in Anwanden erst mit Start der S-Bahn abgeschlossen sein werden. Für die Zugreisenden aus Anwanden wird ab 14. September ein Bustransfer entweder zum Bahnhof nach Oberasbach oder Roßtal eingerichtet. Genaue Details gibt die Bahn Anfang September bekannt, wir werden Sie im nächsten Landkreismagazin sowie auf der Homepage des Landkreises unter www.landkreisfuerth.de hierzu informieren.

Provisorisch geht der Bahnhaltepunkt Oberasbach wieder am 14. September in Betrieb. Zusammen mit der Stadt Oberasbach plant die Bahn eine komplette Verlegung des Bahnhaltepunktes, der sich derzeit im Verlauf einer kurvigen Straße befindet. In Zukunft sollen sowohl Fußgänger und Radfahrer als auch die Autofahrer die Bahnstrecke nicht mehr oberirdisch kreuzen - zwei Unterführungen sollen stattdessen nach Verlegung des Haltepunktes gebaut werden.

Mit dem Bau soll voraussichtlich im kommenden Jahr begonnen werden. Damit die S-Bahn dennoch auch in Oberasbach Halt machen kann, wurden am Haltepunkt Oberasbach die Bahnsteige im Zuge der Streckensperrung ebenfalls entsprechend angepasst.

Landrat Matthias Dießl besichtigte im August einige Baustellenbereiche im Landkreis. In Roßtal begleitete ihn dabei Bürgermeister Johannes Völkl. Wie sich beide vor Ort überzeugen konnten, wurde bereits viel geschafft. Selbst an den Wochenenden und in der Nacht fanden Arbeiten statt.

„In diesem Zusammenhang danke ich auch den Anwohnern im Bereich der Baustellen für ihr Verständnis. Wir alle freuen uns nun auf den Start der S-Bahn”, so der Landrat. Er weist darauf hin, dass der Landkreis frühzeitig die Weichen entsprechend gestellt hat. So wurden die Buslinien bereits auf die neue S-Bahn hinsichtlich der besseren Taktung vorbereitet. Außerdem wurden völlig neue Buslinien konzipiert, damit Bürgerinnen und Bürger aus dem südlichen Landkreis die S-Bahn schnell und bequem erreichen können.

Für die Bahn stellt der Ausbau des S-Bahn Streckennetzes eine logistische Höchstleistung in der Region dar: Insgesamt werden aktuell 51 Haltepunkte umgebaut. Hierfür sind fast sämtliche geeignete Bauunternehmen Frankens im Einsatz.